Huainigg zum deutschen Gesetz: Österreich ist Vorreiter in diesem wichtigen Bereich

ÖVP-Behindertensprecher zum Beschluss im Deutschen Bundestag

Franz-Joseph Huainigg
ÖVP

„Österreich ist auch international – im Einklang mit den richtungsweisenden Empfehlungen des Europarates – ein Vorreiter in diesem extrem wichtigen Bereich. Die Rechtslage in Deutschland ist mit jener in Österreich nicht vergleichbar, Österreich hat klare und gute Regelungen“, stellte der ÖVP-Fraktionsvorsitzende der parlamentarischen Enquete-Kommission „Würde am Ende des Lebens“, die vom Juli 2014 bis März 2015 im Nationalrat tagte, anlässlich der Entscheidung im Deutschen Bundestag fest.

„Die Beiträge von etwa 500 Experten und Praktikern in der Enquete-Kommission haben eindrucksvoll gezeigt, dass der österreichische Weg der richtige ist und weiterverfolgt werden soll. Ich appelliere an alle involvierten Akteure, die Empfehlungen der Enquete-Kommission engagiert umzusetzen. Hospiz- und Palliativversorgung ist kein Gnadenakt, sondern ein Menschenrecht. Die Empfehlungen sehen unter anderem einen Hospiz- und Palliative Care Stufenplan sowie die Einsetzung eines Hospizkoordinators vor“, nannte Huainigg Beispiele für geplante Maßnahmen.

In diesem Zusammenhang hob er auch positiv den gestrigen Beschluss des deutschen Bundestags für ein Gesetz zum Ausbau der Palliativversorgung hervor. „Auch Deutschland hat hier erkannt, wie wichtig Investitionen in diesem Bereich sind.“

„Es liegt an uns, für Sterbenskranke die Umstände so zu gestalten, dass der Sterbewunsch obsolet wird. Das beginnt bei der öffentlichen Verantwortung einer finanziellen Grundausstattung für Hospizversorgung und Palliativmedizin und endet bei der generationenübergreifenden Mitmenschlichkeit, beim Füreinander-Da-Sein im Privaten. Der Lebenswille schwindet, wenn Menschen einsam sind, wenn sie von Angst und Schmerz geplagt sind. Wir müssen das Leid bekämpfen, aber nicht den Leidenden. Wir müssen die Einsamkeit bekämpfen, aber nicht die Einsamen. Wir müssen die Trauer bekämpfen, aber nicht die Trauernden. Wir müssen darüber reden, wie wir ein würdevolles Leben bis zuletzt ermöglichen können und nicht darüber, wie wir uns den unangenehmen und schweren Phasen im Leben am besten und vermeintlich einfachsten entziehen können. Denn Töten kann niemals die Antwort auf Angst, Einsamkeit, Schmerz und Leid sein!“, so Huainigg weiter.

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