Der Standard: Eine Milliarde kostete die Adaption des alten AKH zum Uni-Campus. Die Anlage behindertengerecht zu bauen ist aber nicht gelungen, fand Standard-Mitarbeiterin Andrea Waldbrunner heraus.

„Der Standard“ berichtet: „Start zum Hürdenparcours. Eva Rohrer rollt zum Büro der Hochschülerschaft (ÖH) am Uni-Campus. Als Erstes zu bewältigen: das Türschwellenglockenhindernis. Rohrer ist Psychologiestudentin und sitzt nach einem Arbeitsunfall im Rollstuhl. Sie streckt sich nach der Glocke neben dem Eingang. Geht nicht, zu hoch. Sie versucht alleine, die Türe zu öffnen. Eva Rohrer bleibt samt Rollstuhl zwischen Tür und Türschwelle stecken.
Der Campus wurde um eine Milliarde Schilling renoviert. 1998 feierten Ministerium und Universitätsverwaltung stolz die Eröffnung und die gelungene Sanierung. Geplant wurde nach Behindertenbaunorm. Nur am Reißbrett: Die Umsetzung ist mehr als mangelhaft, zeigt der Alltag.
„Behinderte sind hier nicht erwünscht“, redet sich Eva Rohrer in Rage. Sie hat vor längerer Zeit bereits eine Unterschriftenliste mit 600 Unterstützungserklärungen der Universitätsleitung übergeben. Damit der Campus behindertengerecht nachgerüstet wird. Reaktion? Bis jetzt keine.“
Auch die beiden Uni-Behindertenbeauftragten, Kornelia Götzinger und Josef Wettinger, bedauern: Keine Kompetenzen, kein Budget, so „Der Standard“ weiter.