Manchmal hilft einfach nur wundern oder ärgern? Ich weiß es nicht.
Hallo Menschen, mein Name ist Silke Haider. Ich wurde vor kurzem 25 und nein es ist nicht ok, wenn meine Bank mit meiner Mutter über mein Giro-Konto spricht, ja, es ist ok, dass ich eine Kreditkarte haben will, ja mein Führerschein gilt nicht nur für die Strecke Heimatort und Universität. Ja, ich habe Zukunftsträume, Vorstellungen, wie es weitergehen soll.
Eigentlich ganz normal für eine 25jährige oder? Ja, ich kann mir meine Kleidung selbst aussuchen, ja, ich gehe gerne shoppen, nein, ich ziehe keinen Kartoffelsack an, ja, ich trinke Alkohol und darf diesen mit 25 schon seit 9 Jahren bestellen, kaufen und verschenken. Ja, ich bin eine Frau, nein, nicht jeder Mann der neben mir geht ist mein Pfleger/Assistent, es kann auch sein, dass dieser mein Lebenspartner ist. Ja, ich studiere Wirtschaftspädagogik, nein, ich bin nicht mehr in der Mindeststudienzeit, nein, es gibt kein Berufsverbot für RollstuhlfahrerInnen die WirtschaftspädagogInnen werden wollen. Ja, dieser Text ist in einer Wurst geschrieben, ja, ich mache mir gerade viele Gedanken. Warum?
Es gibt in Österreich Fälle, die die selbe Behinderung wie ich haben (70%) und denen nahe gelegt wird, dass sie ihr Kind in freiwillige Pflegschaft geben oder geteiltes Sorgerecht mit der Mutter haben sollen. Wolltet ihr geteiltes Sorgerecht für eurer Kind mit eurer Mutter haben? Nein? Warum wird es dann von rein körperbehinderten Müttern verlangt? Ja, sie müssen Lösungen finden, um das Kind „tragen“ zu können, ja, sie brauchen Unterstützung, aber, hallo Welt, sie haben genauso das Recht wie alle anderen Mütter, sich über ihr Kind zu freuen.
Ja, ich möchte mal alleine in Linz wohnen, aja, die neuen Wohnungen werden ja nicht wirklich barrierefrei gestaltet. Warum? Landesrat Haimbuchner glaubt, das sei kostengünstiger, ja, Landesrat Hiesl glaubt das auch. Nein, der SPÖ Landtagsclub glaubt das nicht, nein die Junge Generation in der SPÖ Oberösterreich (JG) glaubt das auch nicht, gut, dass ich diesmal bei den „Richtigen“ zu sein scheine.
Ja, ja ich arbeite neben dem Studium, warum? Um Qualifikationen zu bekommen. Was? Ja, ich mache die Buchhaltung und Projektassistenz in einer NPO, Nein, mein Chef ist nicht wahnsinnig, er weiß, dass ich nicht so gut gehen kann, aber das ist doch am Bürosessel egal oder? Mhm … ich könnte noch stundenlang weiterschreiben …
Ja, heute ist 2012 und ich kämpfe noch immer für Chancengleichheit für Menschen mit Beeinträchtigung!