INKlettern: Inklusion in der Kletterhalle

Menschen mit und ohne körperlicher oder mentaler Behinderung klettern im Rahmen des Projektes „INKlettern“ der Österreichischen Alpenvereinsjugend miteinander.

Österreichischer Alpenverein
Österreichischer Alpenverein
Menschen mit und ohne körperlicher oder mentaler Behinderung klettern im Rahmen des Projektes INKlettern der Österreichischen Alpenvereinsjugend miteinander.
Anael Wirtl

Gemeinsam klettern und zusammen über sich hinauswachsen – ganz in diesem Zeichen steht das Projekt „INKlettern“ der Österreichischen Alpenvereinsjugend. Menschen mit und ohne körperlicher oder mentaler Behinderung klettern dabei miteinander und bilden eine wertschätzende Gemeinschaft: ein Konzept, das bereits mit dem Inklusionspreis ausgezeichnet wurde.

Heuer macht die INKlettern-Tour im City Adventure Center Graz (12.11.2021) und in der Kletterhalle Villlach (26.11.2021) Halt. Im kommenden Jahr ist ein weiterer Termin in der Kletterhalle The Rock in Mühldorf (21.01.2022) geplant.

Akzeptanz füreinander aufbauen und gleichzeitig Berührungsängste abbauen – das sind die Ziele von „INKlettern“ der Österreichischen Alpenvereinsjugend. Die Teilnehmer kommen zu Fuß, mit Gehhilfen, ihren Assistenten oder im Rollstuhl in die Kletterhalle.

Ob sie ein Leben mit oder ohne körperlicher oder mentaler Behinderung führen, spielt keine Rolle. Und so verwandelt sich die Kletterhalle von einem Moment auf den anderen in einen Ort des Zusammenkommens und der gegenseitigen Akzeptanz. Wortwörtlich werden beim Sport Barrieren überwunden.

Inklusion leichtgemacht

Der Startschuss des Projekts INKlettern fiel vor zwei Jahren. Hinter der Idee und der Konzeption steht Florian Kohlberger-Hack, der das Projekt nach der ersten Planungsphase gemeinsam mit der Alpenvereinsjugend auf die Beine stellte.

Ein schöner Begleiteffekt: So mancher Teilnehmer ist dem Klettersport bis heute treu geblieben. „Allein in Graz rechnen wir heuer mit ca. 40 bis 50 Teilnehmenden. Es hat sich eine große Szene entwickelt, den Institutionen ist die Veranstaltung bereits bekannt“, bestätigt Elke Bernhard, Jugendleiterin der Sektion Graz, den Projekterfolg.

Gemeinsam mit Elisabeth Painsi übernimmt sie die aktuelle Terminorganisation seitens der Österreichischen Alpenvereinsjugend. „Es ist schön, so viel positives Feedback zurückzubekommen, wenn Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammenrücken.“

Auch, wenn der INKlettern-Tag schnell vorbei ist – was immer wieder bleibt, sind die Freundschaften und Beziehungen untereinander, die im Rahmen der Tour entstanden sind.

Aktiv eingebunden

Das Sportklettern bietet also nicht nur die Gelegenheit, den eigenen Körper zu stärken, sondern auch das Selbstbewusstsein. In einer Gruppe von toleranten und gleichgesinnten Menschen wird die Angst vor dem Anderssein schnell abgebaut.

In einer Atmosphäre ganz ohne Leistungsdruck und zwingende Vorkenntnisse stehen den Kletterteams ausgebildete Kletterer mit und ohne Behinderung zur Seite. So etwa Mitglieder des Paraclimbing Nationalteams, die eindrucksvoll zeigen, was im Bereich des Möglichen liegt und als Vorbild wirken.

Trotzdem versteht sich INKlettern nicht als klassischer Kletterkurs, denn hier steht das Lernen mit- und voneinander im Vordergrund. Alle Teilnehmenden werden im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten aktiv eingebunden – egal ob mit oder ohne Behinderung.

INKlettern auf Tour – kommende Termine:

12.11.2021 – City Adventure Center – CAC, Graz
26.11.2021 – Kletterhalle Villach
21.01.2022 – Kletterhalle The Rock – Mühldorf

Du hast Fragen zum Thema oder möchtest INKlettern selbst veranstalten? Dann nimm einfach Kontakt mit Elke Bernhard auf: elke.bernhard@jugend.alpenverein.at

Mehr Infos zu Inklusion und INKlettern: www.alpenverein.at/jugend/projekte/Inklusion/index.php

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Ein Kommentar

  • Eigentlich ein Wahnsinn, dass Kletterwände im Jahr 2021 noch immer nicht barrierefrei gestaltet sind. Besonders für Elektrorollstuhlfahrer:innenwerden hier weiterhin die Hürden aufgestellt, die eigentlich längst schon überwunden geglaubt sind. Wann wird in allen Kletterwänden Europas endlich verpflichtend ein richtiger Rollstuhlklettersteig eingerichtet? Und auch das ist nur ein kleiner Teil all der Möglichkeiten, die Rollstuhlfahrer:innen durch eine unsolidarische und ignorante Politik noch immer verunmöglicht werden. Höhlentauchen mit dem Elektrorollstuhl wird, wenn es so wie bisher weitergeht, wohl auch in 20 Jahren nicht möglich sein. Das Wesen der Gesellschaft zeigt sich datan, wie sie mit den Rollstuhlfahrern umgeht!