Seit 2016 zeichnet die Lebenshilfe Österreich inklusive Projekte aus, die Barrieren abbauen und ein selbstbestimmtes Leben fördern. Bei der diesjährigen Gala gewann die Sendereihe PERSPEKTIVENWECHSEL in der Kategorie „Medien & Kommunikation“.
Seit 2016 zeichnet die Lebenshilfe Österreich gemeinsam mit den Österreichischen Lotterien Projekte aus, die sich für ein inklusives und selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen einsetzen.
Der Österreichische Inklusionspreis 2024 wurde am 26. November feierlich im Kursalon Wien verliehen. Auch in diesem Jahr war das Interesse groß: Insgesamt 130 Projekte reichten ihre Bewerbungen ein und stellten sich der Jury. Acht Projekte wurden ausgezeichnet.
„Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen ist ein Menschenrecht. Mit dem Inklusionspreis zeigen wir auf, wie diese gelingt. In der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention gibt es in Österreich aber leider noch viel zu tun. Wir hoffen das die Projekte auch als Ansporn für die Politik dienen die Probleme endlich anzugehen“, hält Philippe Narval, Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich, gegenüber BIZEPS fest.
Preis für die Sendereihe PERSPEKTIVENWECHSEL
In der Kategorie „Medien & Kommunikation“ wurde die Sendereihe PERSPEKTIVENWECHSEL ausgezeichnet.
Die mehrfach preisgekrönte Reihe wird seit 2020 von Thomas Lindermayer, Ivana Veznikova und Antina Zlatkova für den Wiener Sender OKTO TV produziert. Ihr Ziel: die Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen und zu einem gesellschaftlichen Umdenken beitragen.
„Es ist toll, einen Preis für etwas zu bekommen, woran man wirklich glaubt“, sagte Ivana Veznikova in ihrer Dankesrede. Sie betonte jedoch, dass der Glaube allein nicht ausreiche, um Barrieren zu beseitigen oder Inklusion zu fördern.
Vielmehr müssten Menschen mit Behinderungen oft für Dinge kämpfen, die für andere selbstverständlich seien. Sie appellierte an ein stärkeres gesellschaftliches Bewusstsein, das notwendig sei, um Hindernisse abzubauen. Mit PERSPEKTIVENWECHSEL wolle man genau dieses Bewusstsein schaffen – der Preis zeige, dass dies gelinge.
Die Sendereihe auf OKTO TV beeindruckt durch ihre Authentizität und setzt damit wichtige Impulse für mehr Inklusion und Teilhabe. BIZEPS bat die Macher:innen zu schildern, wie es zu dem Erfolg gekommen ist.
Thomas Lindermayer: Inklusion ist ein Prozess
Thomas Lindermayer verweist auf BIZEPS-Anfrage auf den Prozess und dessen Wichtigkeit für das Gelingen einer Veränderung:
‚Inklusion ist wie der Nordstern‘, meinte neulich Petra Plicka in einer unserer Sendungen. ‚Er ist nicht zu erreichen, aber er gibt eine Richtung vor.‘
Inklusion ist aber auch ein Prozess, zu dem der Wechsel von Sichtweisen und das Nachschärfen von Standpunkten gehört und genau darum geht es im Perspektivenwechsel.
Antina Zlatkova: Inklusion ist kein Mascherl
Doch einfach ist es nicht, ergänzt Anita Zlatkova und führt gegenüber BIZEPS aus:
Inklusion ist kein Mascherl, das man sich umbindet. Es ist die Selbstverständlichkeit, Gespräche auf Augenhöhe zu führen.
Und genau solche Gespräche und Begegnungen haben wir bei der Produktion des Perspektivenwechsels vor und hinter der Kamera.
Ivana Veznikova: Wir zeigen, dass Menschen mit Behinderungen leben, lieben und leisten, wie andere auch
Warum der Erfolg doch nicht ganz überraschend kommt, verrät Ivana Veznikova:
Um Barrieren zu beseitigen und uns der Inklusion näher zu bringen, braucht es mehr (gesamtgesellschaftliches) Bewusstsein. Genau dazu wollen wir mit der Sendung beitragen und es ist schön zu sehen, dass dies offensichtlich gelingt.
Und eigentlich wundert uns das gar nicht. Denn in der Sendereihe zeigen wir, dass Menschen mit Behinderungen leben, lieben und leisten, wie andere auch. Nicht mehr, nicht weniger.
Barbara,
29.11.2024, 15:32
Chapeau – absolut verdienter Preis! Danke für eure wertvolle Arbeit. Ich freue mich auf die kommenden Sendungen!