Landertshammer: Österreichisches Lehrlings-Modell für lernschwache und behinderte Jugendliche bewährt sich - Deutsche Regierungsdelegation in der WKÖ
Eine Delegation von Regierungsvertretern und Sozialpartnern des Landes Nordrhein-Westfalen möchte sich vom 4. bis 6. April in einem Studienbesuch einen detaillierten Eindruck über die österreichischen Rezepte im Umgang mit der angespannten Lehrstellensituation in Deutschland, insbesondere der integrativen Berufsausbildung, verschaffen.
„Das österreichische Lehrlings-Modell für lernschwache und behinderte Jugendliche, die integrative Berufsausbildung, bewährt sich nun seit über zwei Jahren ausgezeichnet. Wir freuen uns, dass wir damit auch Aufmerksamkeit bei unseren deutschen Nachbarn erregt haben und dieses Erfolgsrezept heute präsentieren können“, freut sich Michael Landertshammer, Leiter der Bildungspolitischen Abteilung in der Wirtschaftskammer Österreich.
Im Rahmen der seit 1. September 2003 auf Initiative der Sozialpartner eingeführten integrativen Berufsausbildung können um ein bis maximal zwei Jahre verlängerte Lehrverträge oder Ausbildungsverträge über Teilqualifikationen aus Lehrberufen abgeschlossen werden. Ende 2005 befanden sich insgesamt 1.925 Jugendliche in der integrativen Berufsausbildung. Davon werden mit 1.319 mehr als zwei Drittel in Unternehmen ausgebildet, 606 in Ausbildungseinrichtungen. Ende 2004 wurden 1.114 Jugendliche in integrativer Berufsausbildung gezählt.
Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen wird derzeit eine Diskussion über die Einführung eines „dritten Weges“ der Berufsbildung geführt. Die Delegation erhofft sich von ihrem Besuch in der WKÖ konkrete Anregungen und Erkenntnisse zur Frage, wie junge Menschen über niedrig schwellige Angebote einen qualifizierten Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten können.