Jedes Jahr feiern wir den Internationalen Frauentag. Jedes Jahr wird demonstriert, gesungen und getanzt – und dennoch sind Frauen weiterhin Opfer von Gewalt. Ein Kommentar.

Besonders hoch ist die Dunkelziffer bei Frauen mit Behinderungen, da Übergriffe häufig in Institutionen oder im engsten Umfeld durch Freunde und Familienmitglieder geschehen. Wo Abhängigkeiten bestehen, führen sie oft zu Menschenrechtsverletzungen, zur Missachtung der Würde und zu Gewalt.
Deshalb freut es uns von BIZEPS besonders, dass im neuen Regierungsprogramm dem Gewaltschutz und der Prävention besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird – insbesondere für ältere Frauen und Menschen mit Behinderungen.
Barrierefreie Frauenhäuser sind dringend notwendig. Ebenso braucht es sensibilisierte Polizist:innen, die Frauen mit Lernschwierigkeiten ernst nehmen, wenn sie unter schwierigsten Bedingungen doch den Mut fassen, eine Anzeige zu erstatten. Es reicht nicht, nur aufzuklären – wir müssen auch Strukturen abbauen, die die Abhängigkeit von Frauen mit Behinderungen aufrechterhalten oder gar erst schaffen.
Ein weiteres Thema, das kaum angesprochen wird und mich besonders beschäftigt: Frauen mit Behinderungen sind auch Männern mit Behinderungen gegenüber nicht gleichgestellt. Es gibt dazu weder Studien noch Statistiken.
Wurde jemals untersucht, wie lange eine Frau mit Behinderung um Pflegegeld kämpfen muss und welche Pflegestufe sie im Vergleich zu einem Mann mit demselben Bedarf erhält? Solche Erkenntnisse bleiben im Verborgenen – möglicherweise, um niemanden mit der Wahrheit zu „kränken“.
Mein Kommentar dazu: Willkommen im Klub.