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ISL: Europäisches Signal für Deinstitutionalisierung nötig

ENIL hat vom 5. - 8. September eine Freiheitsfahrt (freedom drive) nach Straßburg durchgeführt, um auf europäischer Ebene das Thema Selbstbestimmung und Persönliche Assistenz nachhaltig zu thematisieren.

Zum Abschluss der Europäischen Freiheitsfahrt vom Europäische Netzwerk für Selbstbestimmtes Leben (ENIL) hat die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) ein klares Signal der Europäischen Union für die Deinstitutionalisierung und für Unterstützungen für ein Leben behinderter Menschen in der Gemeinde gefordert.

„Über 2.500 Großeinrichtungen für behinderte Menschen und eine geschätzte Zahl von über drei Millionen behinderten Menschen, die in der Europäischen Union immer noch unter massiven institutionellen Zwängen leben müssen, machen den Handlungsbedarf für einen eindeutigen Politikwechsel in der Behindertenarbeit und -politik deutlich. Wir haben damit begonnen, die Barrieren im öffentlichen Leben durch Gleichstellungsgesetze abzubauen und zu verhindern, jetzt müssen auch endlich die Mauern der sogenannten Behindertenheime fallen. Hierfür bedarf es klarer politischen Rahmenbedingungen“, erklärte Barbara Vieweg, Bundesgeschäftsführerin der ISL.

Ein sofortiger Baustopp für neue „Heime“, keine weiteren Zuschüsse für den Bau und die Erweiterung von „Heimen“ durch die EU und die nationalen Regierungen, sowie ein gezieltes Investitionsprogramm zum Aufbau von ambulanten Angeboten, die diesen Namen verdienten, seien einige Schritte, die behinderte Menschen von der Europäischen Union erwarteten.

„Wir haben es im Bereich der Gleichstellungspolitik erlebt, wie wichtig fortschrittliche Impulse von der Union für die Entwicklung in den einzelnen Ländern war. Jetzt müssen diese Impulse auch für den Abbau von ‚Heimen‘ in Gang kommen. Hier ist vor allem auch das Engagement von uns Deutschen selbst gefordert, um positive Impulse für die neuen Beitrittsländer zu geben, damit diese nicht die gleichen Fehler machen, die wir hierzulande gemacht haben“, so Barbara Vieweg.

Die Initiative des Europäischen Netzwerks für Selbstbestimmtes Leben sei daher ein äußerst wichtiger Impuls gewesen, der nun bis ins letzte Dorf in Europa wirken müsse.

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