Jarmer: 5. Mai: Barrierefreie Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht

Grüne: Zugang zu Leistungen des Gesundheitswesens ist für Menschen mit Behinderungen immer noch erschwert

Helene Jarmer
GRÜNE

Am 5. Mai findet der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Dieser steht wie immer im Zeichen der Selbstbestimmung und Inklusion. In letzter Zeit machten mehrere Veranstaltungen die fehlende Barrierefreiheit und den erschwerten Zugang zur Gesundheitsversorgung zum Thema.

„Menschen mit intellektueller Behinderung, die in „Geschützten Werkstätten“ oder Beschäftigungstherapien arbeiten, haben noch immer keinen Zugang zu einer eigenständigen Krankenversicherung“, sagt Helene Jarmer, Behindertensprecherin der Grünen und ergänzt: „Das ist ein deutlicher Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention.“

Auch im Gesundheitswesen ist eine umfassende Barrierefreiheit noch lange nicht erreicht. So ist der Zugang zu vielen Gesundheitseinrichtungen, Arztpraxen und Apotheken noch immer nicht barrierefrei möglich. Ebenso sind Informationen in leichter Sprache, Assistenz durch unterstützte Kommunikation sowie durch Gebärdensprachdolmetscher nicht flächendeckend gewährleistet. „Dadurch bleibt Menschen mit Behinderungen das Recht auf freie Arztwahl verwehrt. Das ist ein unhaltbarer Zustand“, meint Jarmer.

Auch soziale Barrieren müssen beseitigt werden. Noch immer vorhandene paternalistische Haltungen müssen durch Sensibilisierung bewusst gemacht und abgebaut werden. Ärzte und Pflegepersonal sind für den Umgang mit behinderten PatientInnen zu schulen.

„Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf Information und eigene Entscheidungen, was ihre Gesundheitsversorgung betrifft. Vor allem das System der Sachwalterschaft ist sehr problematisch zu sehen und ist baldigst durch Modelle von unterstützter Entscheidungsfindung abzulösen“, sagt Jarmer.

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