Jarmer: Behinderte Frauen und Mädchen von Mehrfachdiskriminierung betroffen

Grüne: Regierung muss UN-Behindertenrechtskonvention endlich umsetzen

Helene Jarmer
GRÜNE

„Frauen und Mädchen mit Behinderungen werden doppelt diskriminiert: Auf Grund ihrer Behinderung und auf Grund ihres Frauseins“, erläutert Helene Jarmer, Grüne Behindertensprecherin, anlässlich des internationalen Frauentags.

„Die geringe Erwerbsbeteiligung und hohe Armutsgefährdung von Frauen mit Behinderungen führt dazu, dass viele Frauen ihren Wohnort nicht selbst wählen können und auf ein Leben in der Herkunftsfamilie oder in Betreuungseinrichtungen angewiesen sind. Es mangelt ihnen daher an Möglichkeiten, ein selbstbestimmtes Leben in voller Teilhabe an der Gesellschaft zu führen“, sagt Jarmer. Frauen mit Behinderungen verfügen nach wie vor im Vergleich zu behinderten Männern seltener über eine abgeschlossene Berufsausbildung, vielfach sind sie in unterbezahlten frauentypischen Berufsfeldern und prekären Beschäftigungsverhältnissen tätig.

„Die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt nach gezielten Maßnahmen in den Bereichen Bildung und Berufsausübung für Frauen mit Behinderungen. Die österreichische Bundesregierung ist gefordert, diese endlich umzusetzen“, fordert Jarmer, „im Nationalen Aktionsplan Behinderung ist die Maßnahme ‚Gendergerechte Förderungen von Mädchen und Frauen mit Behinderungen im Rahmen der Bildung‘ enthalten. Durch den geplante Ausschluss von behinderten Jugendlichen aus der neuen Ausbildungsverpflichtung wird diese Maßnahme jedoch torpediert.“

Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind auch besonders gefährdet, Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch zu werden. „Der wirksamste Schutz dagegen sind Aufklärung und Selbstbestimmung durch persönliche Assistenz und unterstützte Entscheidungsfindung“, sagt Jarmer. „Auch hier ist die Bundesregierung säumig, notwendige Maßnahmen umzusetzen.“

„Die Grünen fordern die Einführung einer bundesweit einheitlichen, bedarfsgerechten und einkommensunabhängigen Regelung für persönliche Assistenz sowie das Recht auf GebärdensprachdolmetscherInnen. Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und Frauennotrufe müssen baulich und kommunikativ barrierefrei zur Verfügung stehen“, fordert Jarmer.

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