Jarmer: Nationale Notrufe müssen barrierefrei werden

Grüne: Notrufe für gehörlose, hör- und sprachbehinderte Menschen noch immer unzugänglich

Notrufzentrale des Roten Kreuzes
ÖRK/Petra Rainer

„Für Gehörlose, hör- oder sprachbehinderte Menschen gibt es noch immer keine Möglichkeit, in Gefahrensituationen per Notruf die Polizei, die Feuerwehr, oder die Rettung barrierefrei anzurufen“, kritisiert die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer, anlässlich des kürzlich stattgefundenen Tag des Notrufes 112.

„Der Europäische Notruf 112 wie auch alle nationalen Notrufe sind derzeit nur unter Verwendung der Stimme zugänglich“, erläutert Jarmer und weiter: „Es ist unverständlich, dass es bis heute weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene eine gesetzliche Grundlage gibt, den Notruf barrierefrei zugänglich zu machen. Von technischer Seite stünde einem barrierefreien Notruf per Fax, SMS, e-Mail oder Video-Chat nichts im Wege.“

Auch die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen und die Europäische Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderungen 2010-2020 fordern das Prinzip der Barrierefreiheit auf allen Ebenen.

Im Europäischen Parlament wurde am 17. November 2011 eine schriftliche Erklärung zur Notwendigkeit eines barrierefreien Notrufes 112 angenommen. Eva Lichtenberger, Abgeordnete der Grünen im Europäischen Parlament, war maßgeblich am Zustandekommen dieser Erklärung beteiligt. Noch nie zuvor wurde eine solche Abmachung von einer derart deutlichen Mehrheit von 480 Abgeordneten unterzeichnet.

„Die Annahme der Erklärung ist ein wichtiger Schritt zu einem barrierefreien Europa. Auch die Notrufe auf nationaler Ebene müssen barrierefrei zugänglich gemacht werden. Frankreich ist dabei ein gutes Beispiel“, meint Jarmer.

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