Grüne: Weiteres kostenloses Kindergartenjahr muss wieder gewährt werden

Bis zum Schuljahr 2010/2011 konnten entwicklungsverzögerte Kinder ein Jahr später eingeschult werden und damit ein weiteres Jahr kostenlos den Kindergarten besuchen. Nun soll diese Möglichkeit abgeschafft werden. Die MA 10 verweigert seit Herbst 2011 für jene Kinder, die vom Stadtschulrat eine bewilligte Rückstellung der Schulpflicht für ein Jahr erhalten haben, die Kostenübernahme für ein weiteres Kindergartenjahr. Derzeit werden nur die Kosten für den Besuch einer Vorschule übernommen.
„Gerade für die Eltern behinderter Kinder bedeutet das eine besondere Erschwernis, da es unmöglich ist, geeignete Vorschulklassen mit integrativem Unterricht zu finden. Es bleibt nur die Möglichkeit der Betreuung in einer Sonderschule. Diese Vorgangsweise widerspricht den in der UN-Behindertenrechtskonvention verankerten Grundsätzen der Nichtdiskriminierung und Chancengleichheit“, kritisiert Helene Jarmer, Behindertensprecherin der Grünen.
Jarmer appelliert daher an die MA 10, den betroffenen Kindern ein weiteres Jahr in ihrem gewohnten integrativen Kindergarten zu ermöglichen, ohne die Eltern mit Kosten zu belasten.
Robert Müller,
13.01.2012, 07:10
Ja stimmt! Ist eine Sauerei, passt zum neuen Stil der „Sozialisten“ – am einfachsten spart man bei schwachen Randgruppen!
Kinder brauchen Zeit! Zeit sich entwickeln zu können. Diese Zeit wird ihnen vom Schulsystem gestohlen! Einem Zustand, der maßgeblich auch vom rechten, katholischen, schwarzen, konservativen Lager am Leben erhalten wird.
Selbst erlebt: sobald ein Kind als „behindert“ abgestempelt ist, hat es sein Recht auf ein „Vorschuljahr“ verwirkt, weil es kaum Integrations-Vorschulklassen gibt! In Wien passiert einem das besonders schnell!
Wir sind mit unserem Sohn in die „Sonderpädagogische Förderbedarfs-Falle“ getappt. Ich habe mich damals auch an den Monitoringausschuss zur Umsetzung der UN-Konvention gewandt. Außer einer raschen Antwort, dass man sich melden wird, habe ich nie wieder von dieser Stelle etwas gehört.
Liebe Fr.Jarmer, wann wird man statt Parteien-Hick-Hack von einem Aktionsplan hören, der dazu dient die geschützte Werkstatt „Schulorganisation“ durch ein menschenzentriertes Förder- und Bildungssystem zu ersetzen?