Jarmer: Tag der Muttersprache – Wo bleibt das Recht auf Gebärdensprache?

Grüne: Österreichische Gebärdensprache ist Muttersprache von ca. 10.000 Menschen in Österreich

Helene Jarmer
GRÜNE

Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist eine vollwertige, visuell-gestische Sprache und die Muttersprache von ca. 10.000 Menschen in Österreich. Neben gehörlosen Menschen wird sie auch von hochgradig schwerhörigen und taubblinden Menschen genutzt.

Obwohl die Österreichische Gebärdensprache seit 2005 in Art. 8 der Bundes-Verfassung als offizielle Sprache verankert ist, fehlen noch immer konkrete Sprachenrechte. So haben gehörlose SchülerInnen und StudentInnen einen erschwerten Zugang zur Bildung.

„Gehörlose SchülerInnen benötigen bilingualen Unterricht – also in Gebärdensprache und in Deutsch. Dazu sind gebärdensprachkompetente LehrerInnen nötig“, sagt die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer, und ergänzt: „für LehrerInnen, die gehörlose Kinder unterrichten, muss die Beherrschung der Gebärdensprache gemäß dem Referenzrahmen für Sprachen verpflichtend vorgesehen sein.“

Gehörlose StudentInnen an Universitäten und Fachhochschulen brauchen Dolmetschdienste, erfolgreiche Projekte wie GESTU (gehörlos studieren) an der Technischen Universität müssen in den Regelbetrieb aller Universitäten und Fachhochschulen aufgenommen werden. Ebenso wichtig für gehörlose Menschen ist der Einsatz von GebärdensprachdolmetscherInnen in wichtigen Bereichen etwa im Gesundheitswesen und bei Ämtern und Behörden.

„Gehörlose Menschen müssen endlich als vollwertige BürgerInnen zweisprachig und barrierefrei leben können“, sagt Jarmer.

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