Königsberger-Ludwig: Fortpflanzungsmedizingesetz ermöglicht endlich Kinderwunsch für gleichgeschlechtliche Paare
„Der heutige Beschluss spiegelt die gesellschaftlichen Entwicklungen und auch den medizinischen Fortschritt wieder“, betont Ulrike Königsberger-Ludwig, SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung, „wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, dass gleichgeschlechtliche Paare mit der medizinisch unterstützten Fortpflanzung ihren Kinderwunsch nun erfüllen können und die Eizellen-Spende eine Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen aufhebt. Mit diesem Beschluss wird in Österreich nun endlich ein modernes Fortpflanzungsmedizingesetz Wirklichkeit!
„Natürlich habe man die Sorgen und Kritik der Bürgerinnen und Bürger ernst genommen und bis zuletzt wurde auf parlamentarischer Ebene verhandelt um noch Verbesserungen – vor allem zum Wohle des Kindes – einzuarbeiten“, so Königsberger-Ludwig.
Als Behindertensprecherin sei der Abgeordneten auch wichtig, dass die Präimplantationsdiagnostik (PID) auch in Zukunft in Österreich verboten sein wird und nur in Ausnahmefällen angewandt werden darf. „Ich möchte den Behindertenorganisationen die Sorge nehmen, dass mit der Möglichkeit der PID aussortiert wird oder perfekte Kinder – Designerbabys – erzeugt werden“, so die Abgeordnete.
Und weiter: „Im Gesetz wird ganz genau festgelegt, wo die PID angewandt werden darf oder nicht.“ So muss beispielsweise eine schwere und nicht behebbare Erbkrankheit vorliegen, nachgewiesen werden, dass ein Kind nur mit höchsten Schmerzen leben könnte oder eine weitere Fehlgeburt wahrscheinlich sein. Damit sollen Schwangerschaften auf Probe verhindert werden und den Frauen Leid und teure Behandlungen im Ausland ohne Qualitätskontrolle erspart bleiben.
In diesem Zusammenhang betont die Behindertensprecherin auch, dass es ihr besonders wichtig sei, Eltern von Kindern mit Behinderungen alle Unterstützung zukommen zu lassen, die sie brauchen. „Sie brauchen diese Unterstützung wirklich. Vor allem darf man auch nicht außer Acht lassen, dass es oftmals Frauen sind, die zu Alleinerzieherinnen werden, weil Beziehungen zerbrechen“, sagt Königsberger-Ludwig.
Abschließend betont die Abgeordnete, dass die Frage der Fortpflanzungsmedizin nicht die eine richtige Antwort habe, was deutlich beim ExpertInnenhearing zu sehen war.
„Ich bin sicher, dass dieses Gesetz dazu beitragen wird, vielen Menschen den legitimen Kinderwunsch zu erfüllen. Es trägt dem medizinischen Fortschritt und den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung und wurde mit viel Augenmaß und großem Verantwortungsbewusstsein umgesetzt“, ist sich die Behindertensprecherin sicher. „Jede und jeder darf Familie leben, so wie sie oder er es möchte.“