Wiener Grüne kritisieren die scheibchenweise Demontierung innovativer Schulprojekte für Kinder mit besonderem Förderbedarf.
„Der Stadtschulrat sollte die geplante Schließung der Mehrstufen-Integrationsklasse in der Volksschule Kleistgasse noch einmal überdenken“, fordert heute die Grüne Gemeinderätin Susanne Jerusalem.
„Die zuständige Behörde hat sich bisher nicht gerade mit Ruhm bedeckt. Nach einander wurden bereits vier verschiedene Schließungsgründe aus dem Ärmel gezaubert“, so Jerusalem und weiter:
„Das ist eine unangebrachte Maßnahme der Behörde gegen die betroffenen Kinder und Eltern“.
Seit drei Jahren gibt es an der Volksschule Kleistgasse im 3. Bezirk eine Mehrstufen-Integrationsklasse. In einem gemeinsamen Klassenverband werden SchülerInnen aller vier Schulstufen gemeinsam mit Integrationskindern unterrichtet. Obwohl bisher zur vollsten Zufriedenheit aller gearbeitet wurde, wurde den Eltern zwei Wochen vor Schulbeginn mitgeteilt, dass die angemeldeten Erstklassler nicht aufgenommen würden und der Schulversuch nach dem Ende des Schuljahres überhaupt aufgelöst würde.
„Es wird immer deutlicher, dass hier kein Geld zur Verfügung steht“, so die grüne Schulsprecherin. Vor allem innovative Projekte und Maßnahmen für Kinder mit besonderem Förderbedarf würden scheibchenweise demontiert. Susanne Jerusalem: „Hier und dort eine Stunde weniger wirkt zunächst harmlos, ist es aber nicht, denn schlussendlich würden die Rahmenbedingungen selbst für engagierte LehrerInnen so eng und unakzeptabel, dass diese w.o. geben“.
Susanne Jerusalem appelliert an den Wiener Stadtschulrat, die Mehrstufen-Integrationsklasse in der Volksschule Kleistgasse zu erhalten und sich entschlossen hinter innovative Projekte zu stellen. „‚Wien ist anders‘ muss gerade in schulischen Belangen immer wieder bewiesen werden“, so Jerusalem abschließend.