Jerusalem: Wien soll Integration in den Schulen ausbauen

Die Wiener Grüne fordern mehr Engagement für behinderte Kinder.

Susanne Jerusalem
GRÜNE

Für einen rascheren Ausbau der Integration behinderter Kinder in der Schule, spricht sich Gemeinderätin und Sozialsprecherin der Wiener Grünen Susanne Jerusalem aus. Gemeinsam lernen und in der Schule gemeinsam leben, bedeutet soziales Lernen auf hohem Niveau. Jerusalem: „Die Erfahrung, dass nicht alle gleich sind, aber trotzdem gleich viel Wert und gleich wichtig sind, ist unverzichtbar.“

Gemeinderätin Susanne Jerusalem weist in diesem Zusammenhang die Meinung zurück, die Integrationsnovelle wäre quasi ein Gnadenakt gegenüber behinderten Menschen, vielmehr handle es sich um eine gesellschaftspolitisch wichtige Weichenstellung, von der alle Kinder gleichermaßen profitieren. Susanne Jerusalem: „Wien braucht einen engagierten Ausbau der Integration.“

Viele Schulen seien schon aus baulichen Gründen nicht behindertengerecht, so dass der Besuch der nächstgelegenen Schule für ein behindertes Kind nicht in Frage komme. Oft müssten deshalb weite Anreisewege in Kauf genommen werden. Weiters gäbe es viel zu wenig IntegrationslehrerInnen, was unter den gegeben Umständen auch weiter nicht verwundert.

In Wien sollen bereits ein Viertel aller IntegrationslehrerInnen keine Spezialausbildung haben. Zu befürchten stehe, dass die Sparmaßnahmen an den Wiener Schulen die Integration noch weiter behindern werden, da ja gerade bei den behinderten Kindern und bei den Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache am meisten gespart werde.

Leider zeige der Vorfall an einer Polytechnischen Schule, dass es neben großen strukturellen und finanziellen Problemen auch kleine hausgemachte gäbe, die sofort behoben werden könnten. Bereits am 2. Schultag erhielt die Schule von der vorgesetzten Behörde die Weisung, dass Kinder mit Behinderungen, die bislang nicht erschienen seien, nicht mehr aufgenommen werden dürften.

Und das obwohl erfahrungsgemäß gerade Integrationskinder öfter erst später in die richtige Schule kommen. Es wurden daher nur zwei der geplanten drei Integrationsklassen eröffnet und in der Folge mehrere IntegrationsschülerInnen abgewiesen. Diese müssten nun nicht nur längere Anfahrtwege in Kauf nehmen, es kam auch zur Trennung befreundeter SchülerInnen. Susanne Jerusalem: „Das ist pure Schikane und durch nichts zu rechtfertigen“.

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