... weil das Web für alle gleich zugänglich sein muss
Vielleicht kennt ihr ja den Blue Beanie Day. Ein Tag an dem sich einige Blaue Hauben aufsetzen und ein wenig PR für ein zugängliches und barrierefreies Web machen.
Schon vor ein paar Tagen hat Marco den Artikel „Zugänglich kommunizieren in Corona-Zeiten” veröffentlicht. In diesem listet er Apps auf, die auch behinderten Menschen die Kommunikationen mit anderen – trotz Ausgangsbeschränkungen und all dem – erleichtern.
Und das ist eigentlich eine gute Erinnerung daran, dass gerade jetzt blaue Hauben so wichtig sind.
Denn vieles an Kommunikation spielt sich nur mehr über Smartphones, Internet und Co. ab.
Meine Bank drängt darauf ihr online Banking zu verwenden. Behörden soll ich doch bitte im Web kontaktieren. Quasi an jeder Ecke bastelt jeder noch so kleine Händler an einem Online-Shop.
Ja, mir ist klar, dass gerade die Kleinen um ihr Überleben kämpfen. Dass sie schnell online gehen wollen (und sogar müssen), um zumindest ein paar Euro für Miete und Co. zu erlangen.
Aber vielleicht bleibt doch ein wenig Zeit. Ein wenig Zeit, gerade jetzt daran zu denken, dass es Menschen gibt, die schon „vorher“ massiv auf elektronische Kommunikation angewiesen waren. Die diese benötigen, um mit dieser Welt in Kontakt zu treten, aber die auch darauf angewiesen sind, dass diese Angebote keine weiteren Hürden für sie aufstellen.
Und eventuell ist der Hinweis dazu wichtig, dass manch abgebaute Barriere auch vielen anderen KundInnen oder BesucherInnen einer Website nutzt.
Das heißt zum Beispiel, nicht nur die Mailadresse anzugeben, sondern auch eine Telefonnummer. Manch eineR würde einwenden umgekehrt wäre es wohl wichtiger, und er/sie hätte ebenso recht. Ich habe mich beim Schreiben nur an ein Erlebnis erinnert, bei dem ich über einen Anruf schnell etwas klären wollte und das Hotel nur eine Mailadresse nannte. Ja, beides ist wichtig. Damit Menschen mit einer Hörbehinderung euch anmailen können, oder Menschen, die sich beim Schreiben schwer tun, euch einfach anrufen können.
Und (wichtige) Informationen sollte man nicht in eine schicke Grafik stecken, die vielleicht sogar noch extra kostet. Man kann diese Informationen ganz einfach als Text veröffentlichen. Dann können auch Screenreader darauf zugreifen. Und ich kann mir diese Information irgendwo abspeichern. Zum Beispiel in meiner Aufgabeliste, in meinem Kalender oder Adressbuch.
Denn Barrierefreiheit ist nicht nur Technik, sie ist zutiefst menschlich.
Der Artikel erschien (in leicht abgewandelter Form) zuerst im „Nur ein Blog“.