Jubiläumssendung Medien und Inklusion

Wie viel Vielfalt brauchen die österreichischen Medien und wie wäre diese zu erreichen?

Freak-Radio Diskussion
Freak-Radio/Martin Datzinger

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums lud Freak-Radio am 5. Juli 2017 zur Diskussion mit Betroffenen und Experten über gleiche Rahmenbedingungen von Journalisten mit oder ohne Behinderung in der österreichischen Medienlandschaft.

Am Podium:

  • Christoph Dirnbacher (Chef-Redakteur Ö1 Campus/Freak Radio)
  • Martin Habacher (Socialmedia-Berater)
  • Fritz Hausjell (AO Prof. am Institut für Publizistik an der Uni Wien)
  • Martin Ladstätter (BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben)
  • Konrad Mitschka (Public Value Kompetenzzentrum ORF)

Moderation: Gerhard Wagner

Konrad Mitschka (ORF), Fritz Hausjell (Uni Wien), Christoph Dirnbacher (Freak-Radio), Gerhard Wagner (Moderator), Martin Habacher (social media Berater) und Martin Ladstätter (BIZEPS)
BIZEPS

Themen, die in der Sendung angesprochen wurden

In den letzten 20 Jahren hat sich gewiss einiges geändert. Es hat sich herumgesprochen, dass es sprachliche Bilder gibt, die der Realität nicht gerecht werden, ja sie sogar verzerren, wie die Phrase, dass viele TROTZ (statt mit) ihrer Behinderung so „Großartiges“ leisteten oder dass Leute an den Rollstuhl gefesselt seien.

Stellt man sich das bildlich vor, kann man schnell erkennen, wie lächerlich diese Fesselung ist, zumal der Rollstuhl als Mittel zum Zweck der Mobilität genutzt wird. 

Auch gibt es mittlerweile viele interessante Geschichten über viele, viele verschiedene Aspekte von vielen, vielen unterschiedlichen Menschen und unterschiedlichen Behinderungen. Und dies geschieht immer öfter mit sensibler Sprache und auch unter Einbeziehung der Expertinnen in eigener Sache, ja, wie bei Freak-Radio und ähnlichen Projekten mit Journalisten, die eine Behinderung haben.

Martin Ladstätter, Martin Habacher, Gerhard Wagner und Christoph Dirnbacher
Freak-Radio/Martin Datzinger

Nische oder Role-Models im Mainstream?

Doch zunehmend stellt sich als Problem heraus, dass manches ein Nischenprodukt ist, das bestenfalls Insider kennen, aber selbst bei Journalistenkollegen im selben Haus unbekannt ist, und die Mainstream-Medien zudem noch oft genug verschlossen sind. 

Da gibt es einerseits die Möglichkeit, dass Betroffene die Medien ständig schubsen, bis das Ziel behinderter Journalisten selbstverständlich ist – aber das ist gar nicht so einfach, weil eine Redaktion als erstes Ziel hat, interessante Geschichten zu bringen und keine Zeit hat, dass sie ständig über ihre eigene Befindlichkeit und die strukturellen Rahmenbedingungen nachdenkt.

Oder es gibt die Möglichkeit, dass überhaupt neue Wege eingeschlagen werden. Social-Media bietet da Chancen, über eigene Kanäle ein „Star“ zu werden: Neue Medien bieten eben neue Möglichkeiten. Und ein Star kann so theoretisch jeder werden.

In der BBC gab es schon vor zwanzig Jahren wichtige „Role Models“, Menschen mit Behinderungen, die bekannt waren und die vor allem durch ihre Geschichten, durch die Qualität ihrer Arbeit oder ihre geistreiche Shows wahrgenommen werden. Und wie ist dies in Österreich? Hat sich da etwas getan?

Über diese Aspekte oder etwa auch die Aussage, dass das arme Hascherl „von Vorgestern“ sei, dass viele Journalisten mit Behinderung an Sendungen mit dem Thema Behinderung gebunden sind und so weiterhin in die Nische gedrängt werden, oder warum Österreich häufiger eine gemeinsame journalistische Ausbildung von angehenden Journalistinnen und Journalisten mit und ohne Behinderung bräuchte, das sind noch einige weitere Aspekte, die in dieser Jubiläumssendung von Freak-Radio angesprochen werden …

Hier geht es zur Sendung von Freak-Radio. / Die Sendung wurde auch gefilmt.

20 Jahre Freak-Radio Torte
Freak-Radio/Martin Datzinger

 

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