Der Standard: In einer privaten Pflegestation sollen alte Menschen vernachlässigt und gequält worden sein
„Der Standard“ berichtet: „Kotreste auf dem Rollstuhl, Fixiergürtel, volle Urinbeutel, die niemand entsorgte. Alte Menschen, die strafhalber auf einer Art Leibstuhl festgeschnallt wurden, manchmal stundenlang. Wichtige Medikamente, die unregelmäßig verabreicht wurden. Wer „schlimm“ war, dem wurde das Besuchsrecht eingeschränkt. All das soll sich in einem privaten Pflegeheim in Villach abgespielt haben. Bis es der Angehörigen eines Pfleglings zu viel wurde und sie über Anraten des FP-Sozialsprechers Siegfried Jost einen Beschwerdebrief an den „Berufsverband für Gesundheit und Krankenpflege“ verfasste.“
Eine unangemeldete Kontrolle durch Sachverständige des Landes stellten in ihrem Gutachten „gravierende Mängel im sanitären Bereich und bei der Medikamentenvergabe“ fest, informiert „Der Standard“. „Eine weitere Überprüfung durch eine Gerichtssachverständige bestätigte das Vorgefundene. Das reichte aus, um das Heim sofort sperren zu lassen und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft zu erstatten. Die pflegebedürftigen Menschen werden verlegt.“, so „Der Standard“.
Landesbewilligung
Schaunig-Kanduth zeigte sich im Gespräch mit dem STANDARD „fassungslos“. Die private Pflegestation gebe es sei vier Jahren. Drei fremde Pfleglinge und eine Familienangehörige würden im Haus der Betreiberin, der Gattin eines ehemaligen ÖVP-Politikers, „betreut“. Die hatte bereits eine Landesbewilligung für weitere 50 Betten.