Kanada: E-Scooter-Verbot in Toronto beschlossen

Aufgrund vieler Beschwerden von Menschen mit Behinderungen hat der Stadtrat von Toronto im Mai 2021 einstimmig beschlossen, am bestehenden Verbot von E-Scootern im öffentlichen Raum festzuhalten.

Ein Mann in blauer Jeans und rotem Pullover steht mit einem Bein auf einem E-Scooter und schnallt sich gerade den Sturzhelm an. Der Untergrund ist kleine Pflastersteine, der Hintergrund eine Hauswand aus lauter bunten Streifen.
Janik Lipke auf Pixabay

Am 5. Mai 2021 hat sich der Stadtrat von Toronto (Kanada) einstimmig gegen die Zulassung jeglicher E-Scooter im öffentlichen Raum ausgesprochen. Die Durchführung von Pilotprojekten wurde ebenso abgelehnt.

Grund für die Entscheidung ist die potenzielle Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmer:innen, besonders Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen und der zu erwartende Rückschritt in Sachen Barrierefreiheit in der Stadt.

Maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidung des Stadtrats hatten die Einwände von Behindertenorganisationen, die auch von Mitarbeiter:innen der Stadt, Torontos Beratungsausschuss für Barrierefreiheit und dem Infrastruktur- und Umweltausschuss mitgetragen wurden.

Gefährdung der Sicherheit und weniger Barrierefreiheit

Die Kritik bezog sich zum einen auf die Gefährdung von älteren und behinderten Menschen, da die Fahrer:innen der bis zu 20 km/h schnellen E-Scooter keinerlei Voraussetzungen (Fahrerlaubnis, Training, Versicherung, …) erfüllen müssen.

Besonders für blinde und sehbehinderte Menschen stellen die Fahrzeuge sowohl fahrend, da sie beinahe geräuschlos sind, als auch stehend, weil sie überall abgestellt werden können, eine Gefahr dar. Zum anderen können sie am Gehsteig abgestellt für Rollstuhlfahrer:innen zur unüberwindbaren Barriere werden.

E-Scooter erhöhen Kosten für Steuerzahler:innen

Die Möglichkeit, E-Scooter nur auf Gehsteigen zu verbieten, wurde von den Strafverfolgungsbehörden Torontos abgelehnt, da ein solches Verbot nur durch enorme Personal-Aufstockungen durchsetzbar wäre.

Dies hätte wiederum höhere Kosten für die Steuerzahler:innen zur Folge. Zusätzlich würden diese noch durch erhöhte Ausgaben der Krankenversicherung steigen, die zur Behandlung von Verletzten nach E-Scooter-Unfällen notwendig wären.

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2 Kommentare

  • Sehr gut!!!!! Hoffentlich auch bald in Wien, denn es ist eine Zumutung!!! Die Städte werden mit diesen idiotischen Dingern regelrecht überschwemmt und zugemüllt. Sie sind NICHT ökologie-freundlich und sie werden überall wild abgestellt. Oder bei einer Windböe fallen sie um. Man muß Hürden laufen und Menschen mit Behinderung müssen regelrecht darüber fallen!!! Bitte DRINGEND um ein Verbot in Wien!!!