Am 1. September 2008 hat in Wien die Schule wieder begonnen, doch 16 autistischen Kindern fehlt die notwendige Assistenz.

Der Standard berichtet am 9. September 2008 darüber, dass 16 autistischen Kindern in Wien, eine Woche nach Schulbeginn noch immer die notwendige Schulassistenz fehlt.
Das hindert sie daran, sich in der Klasse zu integrieren und es ist schwerer für sie, dem Unterricht zu folgen.
Das Problem
Das liegt an einem Kompetenzproblem der Sozialstadträtin und der Schulstadträtin, sodass noch immer keine Entscheidung darüber getroffen wurde, wer jetzt die Assistenz bezahlt.
Bisher zahlte und zahlt noch immer, der Dachverband für Autistenhilfe die Schulassistenz für zirka 60 Kinder. Trotz Förderungen mehrerer Fördergeber, reicht das Geld bei weitem nicht, um Assistenz für 140 autistische Kinder, soviele würden Schulassistenz wirklich benötigen, zu bezahlen.
Landesschulinspektor Gerhard Tuschel dazu: „Es geht nicht, dass sich die Eltern Jahr für Jahr Sorgen um die Betreuung machen müssen. Eine Grundversorgung muss sein“.
Eine mögliche Lösung
Wie von BIZEPS schon lange gefordert, sollte es endlich eine bundeseinheitliche Lösung für Assistenz für alle behinderten Menschen geben. Es gibt zwar bereits Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz, diese wurde jedoch Anfang des Jahres soweit beschnitten, dass Schülerinnen und Schüler in allgemeinbildenen Schulen keine Assistenz mehr bekommen. Man mag vielleicht annehmen, das Problem der autistischen Kinder ist ein Einzelfall, in Wirklichkeit betrifft es aber hunderte behinderte Kinder in ganz Österreich, die ohne Assistenz in der Schule sind.
franzzz,
14.09.2008, 20:19
@W.K.: Österreich gehört zu den reichsten Ländern der Erde und ist das lt. Statistik das viert reichste Land der EU und hat lt. staatl. Angaben ca. 7 Milliarden Euro jährlich an Zinstilgung für Schulden zu zahlen. Abgesehen von Schulden, die „ausgelagert“ wurden und werden. Die Wahlversprechen aller Parteien kosten ca. 7 Milliarden Euro. Das Argument einiger Wirtschafts-Ökonomen, warum „gespart“ werden muss ist, dass die folgende Generation diese Schulden begleichen muss.
Da behinderte Menschen im Sozialbereich „angesiedelt“ sind, lässt man uns einige Krümel zukommen – siehe geplante Pflegegeld-Erhöhung, die ca. 120 Millionen Euro für rund 400.000 Mitbürger (Pflegegeldbezieher) kostet. Da bleibt doch kein Geld für PA für betroffene Schüler oder Lehrlinge über. Auch flächendeckende Barrierefreiheit ist uns ja zu teuer.
Und trotzdem sind wir noch privilegiert, viel besser dran als viele behinderte Menschen in der sogenannten „dritten Welt“ …
W.K.,
14.09.2008, 18:39
Das ist ein normaler Zustand, bei uns in Österreich. Für das eigene Volk ist nie Geld vorhanden. Aber wenn`s das Ausland betrifft, dann sind die Spendierhosen voll! Traurig und ein Skandal einfach.