„Kein Nischenthema mehr“

Am 23. September 2004 fand in Wien eine Tagung des Netzwerks "web-barrierefrei" statt, an der 70 Personen aus Österreich und Deutschland teilnahmen.

Tagung web-barrierefrei/Gesprächsrunde
Netzwerk web-barrierefrei

Das Netzwerk „web-barrierefrei“ versucht mit Tagungen wie dieser, Aufklärungsarbeit zu leisten. „Barrierefreiheit wird sehr oft falsch verstanden. Es geht dabei nicht ausschließlich um Behinderte sondern um einfache Webnutzung für alle“, erläutert Dr. Judith Tscherne.

Am Vormittag erhielten die 21 Netzwerkmitglieder die Möglichkeit sich vorzustellen, am Nachmittag fand eine Reihe von Fachvorträgen und Diskussionsrunden statt. Einzelne Beiträge der Vortragenden und Fotos finden Sie auf der Internetseite des Netzwerks „web-barrierefrei“.

Es wurden Förderungsmaßnahmen der EU sowie der deutsche BIENE-Award vorgestellt und auch über zukünftige Entwicklungen im Bereich barrierefreies Internet gesprochen. Für Iris Cornelssen von der deutschen Aktion Mensch ist der Gesetzgeber gefordert: „Freiwilligkeit war schon immer eine schlechte Basis für sozialen Fortschritt.“

„Das große Interesse an der Veranstaltung zeigte, dass barrierefreie Internetgestaltung heute kein Nischenthema mehr ist. Trotzdem stehen wir erst am Anfang“, analysiert das Netzwerkmitglied Rudi Konar von der Schneeball GmbH und erzählt aus seinen Erfahrungen: „Am meisten lernt man immer noch, wenn man direkt mit den betroffenen Nutzern im Internet surft. Der Erfahrungsaustausch und die internationalen Kontakte sind hier sehr hilfreich.“

„Aus den diversen Beiträgen – ob nun Vortrag oder Diskussionsrunde – war ziemlich deutlich herauszuhören, wer sich des Themas ernsthaft angenommen hat und für wen es bislang noch graue Theorie ist“, fasst die blinde Internetexpertin Eva Papst ihre Eindrücke zusammen.

„Schade, dass im Zusammenhang mit der Kostenfrage eines möglichst barrierefreien Auftritts niemals eingestanden wird, dass die Beseitigung von fehlerhaften Codes und Korrekturen von Fehlern der Vergangenheit den Löwenanteil verschlingen und die Umsetzung der WAI-Richtlinien die Kosten eines erneuerten Internetauftritts nur unwesentlich erhöht“, bedauert Frau Papst und hofft, dass „sich der erfreuliche Trend in Richtung Kooperationen weiter fortsetzt“.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich