Die ÖBB stellt die Geduld behinderter Menschen oft auf eine harte Probe. Doch manche Aktionen der ÖBB grenzen an Frechheit.
Wegen Bauarbeiten ist der Streckenabschnitt zwischen Bad Ischl (Oberösterreich) und Bad Goisern vom 1. bis 12. August 2005 gesperrt. Es wird in diesem Zeitraum ein Schienenersatzverkehr mit Bussen durchgeführt.
Im Bahnhof Bad Ischl ist folgender Aushang der ÖBB zu lesen: „Mobilitätseingeschränkte Reisende im Rollstuhl sowie Reisende mit Fahrräder können die Busse des Schienenersatzverkehres aus beförderungstechnischen Gründen nicht zu benutzen“
Wie war das? „Aus beförderungstechnischen Gründen“ werden Rollstuhlfahrer nicht mitgenommen. Warum sagt die ÖBB nicht klipp und klar, dass sie einfach keine barrierefreien Busse einsetzt und auch nicht gewillt ist dies zu tun. Auch gibt es für Rollstuhlfahrer kein bekanntes Ersatzangebot, wie die SPÖ-Behindertensprecherin Mag. Christine Lapp kritisiert. Frei nach dem Motto „Pech gehabt.“
Das Ende der ÖBB Erklärung lautet: „Wir bauen für Sie und bitten für auftretende Unannehmlichkeiten um Verständnis. Ihre ÖBB.“
Nein, das muss hier deutlich gesagt werden. Für solche behindertenfeindliche Aktionen gibt es kein Verständnis.
Natürlich verstehen wir, dass umgebaut werden muss, aber einfach kein Ersatzangebot für Rollstuhlfahrer zu machen und sich dann noch hinter der jenseitigen Formulierung „beförderungstechnischen Gründen“ zu verstecken ist eine Diskriminierung.