Gunther Trübswasser

Keine gute Aussicht?

Im Nationalpark Kalkalpen / Oberösterreich wurde um 1,3 Millionen Euro ein Panoramaturm errichtet.

Der Nationalpark Kalkalpen ist seit 11. Juni 2005 um eine Attraktion reicher. Ein 21 Meter hoher und 1,3 Millionen Euro teurer Turm beitet einen 360-Grad Panorama-Rundblick für Besucherinnen und Besucher.

Verärgert reagiert der eingeladene Klubobmann der OÖ-GRÜNEN und Rollstuhlfahrer, Gunther Trübswasser, auf die sich bietende bauliche Situation. Ein Aufzug wurde nicht eingebaut und damit werden „30 Prozent der potenziellen Besucher ausgesperrt, weil der sechsgeschoßige neue Turm keinen Lift hat“, kritisiert Trübswasser. Betroffen sind nicht nur alte und behinderte Menschen, sondern auch Eltern mit Kleinkindern.

Ein Aufzug wäre – so zitiert die „Neue Kronen-Zeitung“ den Nationalparkdirektor Dr. Erich Mayhofer – zu teuer, weil er „20 Prozent der reinen Baukosten“ erfordert hätte. Daher wurde kein Aufzug eingebaut.

Trübswasser hat sich damit aber nicht abgefunden und bei der Eröffnung des Turms scharfe Kritik an der Barriere geübt: „In Oberösterreich gibt es ein Antidiskriminierungsgesetz, außerdem liegt ein klarer Verstoß gegen das Baurecht vor. Es kann nicht sein, dass eine eigentlich selbstverständliche Sache erst Nachdruck braucht.“

Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) – Koaltionspartner der GRÜNEN in Oberösterreich – reagiert prompt und sagt noch bei der Eröffnungsfeier den nachträglichen Lifteinbau um rund 200.000 Euro zu, denn „die Kritik ist berechtigt. In der nächsten Nationalparkversammlung erfolgt der Baubeschluss“, so der Landeshauptmann.

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0 Kommentare

  • Barrierefreier Zugang ist ja keine neue Forderung. So ein Turm wird ja nicht einfach nur hingestellt. Da sind Bauträger, Baubehörden, Architekten usf. involviert. Diese Leute sollten nachgeschult werden, damit nichts vergessen wird. Denn nachrüsten ist immer teurer als gleich richtig planen.

  • Ergänzende Informationen wären wichtig: Hat da bei der Projektplanung wer gepatzt und verursacht dadurch Mehrksoten? Oder ist es ein freiwilliges Zugeständnis des LH, daß nunmehr die Finanzierung steht? Kann der Betrag ad hoc freigemacht werden? Ist der Turm in jeder Weise auch behindertengerecht erreichbar, oder besteht da zusätzlicher Investbedarf?

    Wie erfolgt die Bergung im Falle eines Versagens des Aufzuges (ständig Personal vor Ort, das in der Lage ist, vermutlich gleichzeitig mehrere Personen mit Unterstützungsbedarf in Sicherheit zu bringen? Was sind die laufenden Folgekosten der Investition (Betrieb, Wartung, Instandhaltung, …) Ist alles machbare sinnvoll einzufordern?