Positiv bewertete heute der liberale Behindertensprecher Volker Kier, daß eine von den Liberalen eingebrachten Petition des österrechischen Gehörlosenbundes im Nationalrat wenigstens Teilerfolge ermöglicht habe.
So sei mit der Anerkennung der Gebärdensprache vor Gerichten das Gebärden de-facto als eigene Sprache erkannt worden, meinte Kier. Doch könnten diese Erfolge nicht darüber hinwegtäuschen, daß damit erst kleine Schritte auf dem noch langen und beschwerlichen Weg der Gehörlosen zur vollkommenen Gleichberechtigung gemacht worden seien, so der Liberale.
„Solange nicht bei der Früherziehung, in den Schulen und bei der Berufsausbidung alle möglichen Integrationsmaßnahmen für Gehörlose selbstverständlicher Standard sind, bleiben diese Menschen vielfach ausgeschlossen“, so der Liberale.
Besonders enttäuscht zeigte sich Kier darüber, daß ein gemeinsamer Entschließungsantrag von Liberalen und Grünen zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Klärung von Rechtsfragen für eine mögliche offizielle Anerkennung der österreichischen Gebärdensprache von den Regierungsparteien abgelehnt worden sei.
Die Liberalen würden sich jedenfalls weiterhin für die Anliegen der Gehörlosen einsetzen, so Kier, der eine vom liberalen Europaabgeordneten Friedhelm Frischenschlager organisierte Konferenz zum Thema „Arbeitsmarktsituation für Gehörlose in der EU“ ankündigte. Am 21./22. Jänner ein Brüssel werde so bei Zusammentreffen mit Kommissionsmitgliedern Gehörlosen auch die Möglichkeit geboten, ihre Anliegen auf europäischer Ebene vorzutragen.