„Kind als Schaden“: Gynäkologen über Husslein empört

Bundessprecher Hochmaier: Verwerfliches Verhalten

Zelle unter dem Mikroskop
BIZEPS

Große Empörung der österreichischen Gynäkologinnen und Gynäkologen über den Wiener Klinikvorstand Prof. Peter Husslein: Dieser hatte seinen Kolleginnen und Kollegen im Zuge der Diskussion über ärztliche Haftung bei fehlerhafter Pränataldiagnostik vorgeworfen, sie würden nur unter Strafandrohung sorgfältig arbeiten.

Eine solche Bemerkung sei ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich Tag für Tag, rund um die Uhr um das Wohl der ihnen anvertrauten Patientinnen bemühten, sagte der Obmann der Bundesfachgruppe Gynäkologie und Geburtshilfe, Gerhard Hochmaier, Donnerstag in einer Aussendung. Husslein diskreditiere alle österreichischen Frauenärztinnen und Frauenärzte, dieses Verhalten sei „verwerflich“ und erfordere auch entsprechende Konsequenzen, so Hochmaier.

Der Gynäkologe: „Äußerungen dieser Art machen auch nachdenklich darüber, wie Husslein seine Rolle als universitärer Lehrer und Ordinarius interpretiert.“ Es sei zu überprüfen, inwieweit wirtschaftliche Interessen die Anstrengungen all jener überspielten, die behinderte Menschen und deren Angehörige in einer solidarischen Gesellschaft unterstützen wollten. „Die Unterstellungen Hussleins sind falsch und unethisch, sie werden von uns mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen. Sie schaden der Sache und den Menschen!“

Hochmaier überlegt nun, das Vorgehen des Wiener Klinikchefs zu ahnden. Ärztepräsident Walter Dorner hatte Husslein bereits Mittwoch gerügt und mögliche Konsequenzen in Aussicht gestellt.

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0 Kommentare

  • @Gerhard Lichtenauer: Vollinhaltliche Zustimmung!
    Diese Anmerkung aus dem sehr guten Beitrag scheint mir auch noch als ausserordentlich treffend, deshalb soll sie hier in meinem Posting auch noch einmal gebührend zitiert werden:
    —Zitat Beginn—
    Es sei zu überprüfen, inwieweit wirtschaftliche Interessen die Anstrengungen all jener überspielten, die behinderte Menschen und deren Angehörige in einer solidarischen Gesellschaft unterstützen wollten.
    —Zitat Ende—

  • Diese Empörung ist verständlich. Es ist doch sogar eher so, dass durch den überzogenen bis ungerechtfertigten Klagsdruck – wie er durch die derzeitige Judikatur generiert wurde – genau das Gegenteil verursacht werden kann: nämlich, dass der/die Mediziner/in in erster Linie immer die eigene Absicherung im Auge behalten muss, statt sich ganz dem medizinischen Auftrag und Ethos verpflichtet, auf das Wesentliche konzentrieren zu können.