Klagsverband: Barrierefreiheit ist Gebot der Stunde

Entwurf der NÖ Bauordnung muss komplett überarbeitet werden.

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Die niederösterreichische (NÖ) Landesregierung hat einen Entwurf für eine neue Bauordnung vorgestellt, zu dem bis 8. August Stellungnahmen abgegeben werden können.

„Wenn im Jahr 2014 eine neue Bauordnung erlassen wird, muss sie den Prinzipien der Barrierefreiheit entsprechen“, kommentiert Volker Frey, Generalsekretär des Klagsverbands, den Entwurf einer NÖ Bauordnung.

Für zukünftige Neu- und Umbauten muss Barrierefreiheit Standard sein. Der vorliegende Entwurf enthält dagegen nur einzelne Bestimmungen ohne ein erkennbares Gesamtkonzept.

„Es ist bezeichnend, dass der Entwurf der NÖ. Bauordnung keine Definition von Barrierefreiheit enthält und Amtsgebäude nur für KundInnen, aber nicht für Bedienstete zugänglich sein müssen“, hält Frey fest.

Internationale Empfehlungen wurden bisher ignoriert

Österreich wurde von der UNO bereits im September 2013 gerügt, weil die Bauordnungen der Bundesländer unterschiedliche und ungenügende Regeln haben, die der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD) widersprechen (Punkt 24 der Handlungsempfehlungen).

„Der vorliegende Entwurf verstößt gegen praktisch alle Empfehlungen der UNO“, konstatiert Frey.

„Diese hat festgehalten, dass die Barrierefreiheit von Gebäuden für alle öffentlichen Einrichtungen gelten muss. Mindestgrößen und Mindestkapazitäten sind dabei zu vermeiden. Außerdem sollten die Länder ambitioniertere Etappenpläne zur Beseitigung bestehender Barrieren beschließen. In Niederösterreich gibt es überhaupt noch keinen – und die Bauordnung sieht auch keinen vor“, so Frey.

Klagsverband fordert grundsätzliche Überarbeitung des Entwurfs

Der Klagsverband empfiehlt daher eine grundsätzliche Überarbeitung des Entwurfs im Sinne der CRPD. Jedenfalls zu berücksichtigen sind:

  • eine konventionsgemäße Definition von Barrierefreiheit
  • die Parteistellung für SelbstvertreterInnen und eine Ausweitung der Verfahrensrechte
  • ein ambitionierter Etappenplan zur Beseitigung von bestehenden Barrieren.

Die Stellungnahme des Klagsverbands können Sie als pdf oder als Word-Dokument herunterladen.

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