Hammer kritisiert Argumentation des Bildungsministeriums
„Das Bildungsministerium hat jahrelang Zeit gehabt, Schüler*innen mit Behinderungen einen diskriminierungsfreien Bildungszugang zu ermöglichen. Das Problem ist schon sehr lange bekannt. Ich freue mich aber, dass Bildungsminister Polaschek nach unserer erfolgreichen Verbandsklage nun angekündigt hat, das Urteil rasch umzusetzen. Wir werden das kritisch beobachten“, sagt Theresa Hammer, Leitung der Rechtsdurchsetzung des Klagsverbands, nachdem Bildungsminister Polaschek medial angekündigt hat, das Urteil zur Verbandsklage rasch umzusetzen.
Die nun aber wieder vertretene Ansicht des Bildungsministers, dass es genügend andere Unterstützung gebe und dass eine „Gleichschaltung“ nicht zu befürworten sei, lässt Hammer nicht gelten.
Das Gerichtsurteil zeigt klar, dass es eine bedarfsgerechte Persönliche Assistenz für alle Schüler*innen mit Behinderungen geben muss, die diese Form der selbstbestimmten Unterstützung benötigen.
Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum können schon jetzt mit Assistenz erfolgreich eine Mittelschule besuchen, warum soll das für ein Gymnasium nicht gelten?
„Wir erleben in der Beratung Eltern, die angesichts der Diskriminierung ihrer Kinder mit Behinderungen schlicht verzweifeln. Das Verbandsklage-Urteil ist ein großer Meilenstein. Jetzt braucht es Taten und nicht nur Ankündigungen seitens des Bildungsministers“, ergänzt Sonja Tollinger, Obfrau des Vereins Integration Tirol, der aktuell sechs betroffene Familien berät.