Kleine Verbesserung bei kurzen Rollstuhlplätzen der Wiener Linien

Seit einiger Zeit setzen die Wiener Linien neue Busse mit 2 Rollstuhlplätzen pro Bus ein. Das ist eine gute Sache! Leider mit Problemen im Detail.

2 geteilt, links das vorherbild, eine Haltestange ragt sehr weit in den Rollstuhlplatz im Bus hinein, rechts: es gibt statt der großen Haltestange einen Klappbügel.
BIZEPS

Leider sind die Rollstuhlplätze in den neuen Bussen vom Hersteller nur genau so groß, wie es das Mindestmaß der EU-Busrichtlinie vorsieht (130 cm Länge). Zusätzlich gibt es dort eine recht lange seitliche Haltestange.

Wenn man also, wie von den Wiener Linien sogar in ihren Beförderungsbedingungen vorgesehen, einen Rollstuhl mit 120 cm Länge hat ( + 5 cm für überstehende Füße), dann kann sich das im Alltag schon gar nicht ausgehen. Das ist, wie mit einem 4,5 m langen Auto in einer Parklücke einparken zu wollen, die nur 13 cm länger ist. Funktioniert vielleicht, aber nicht in akzeptabler Zeit. Schon gar nicht, wenn ein Hindernis, wie die seitlichen Haltestangen, das Einparken erschweren.

BIZEPS hat deshalb mit den Wiener Linien Kontakt aufgenommen, und ihnen gezeigt, dass es selbst mit wesentlich kürzeren Elektrorollstühlen in einem leeren Bus nicht möglich ist, in vernünftiger Zeit am Rollstuhlplatz einzuparken. Ganz abgesehen davon, wie es im Alltag aussieht, wenn schon andere Fahrgäste im Bus sind, dadurch der Platz limitiert ist und man unter Stress steht, weil der Bus weiterfahren möchte.

Die Wiener Linien und der Bushersteller Mercedes haben dann eine Lösung präsentiert, bei der die seitliche Haltestange kürzer ist und zum Wegklappen. Dadurch ist der Zufahrtsbereich zum Rollstuhlplatz gegenüber der Rampe um 15 cm vergrößert und der Zufahrtsbereich beim anderen Rollstuhlplatz um 12 cm. Es ist jetzt ein bisschen besser möglich, zum Rollstuhlplatz zu fahren. Von einer guten oder gar optimalen Lösungen kann man allerdings nicht sprechen.

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3 Kommentare

  • Ich kann Herrn Markus Ladstätter nur beifplichten. Eine Möglichkeit zur Verbesserung für Rollstuhlnutzer wäre noch, die gegenüberliegende Doppelsitzreihe zu entfernen – mehr Platz für den Wendekreis zum Einparken. Man soll ja noch gegen die Fahrtrichtung mit dem Rollstuhl stehen…

  • Ich fahre einen elektrischen Rollstuhl der Marke Levo C3 und bin 67 Jahre alt.
    Das Einparken macht mir keine Mühe, weil sich mein Rolli auf der Stelle drehen
    lässt!
    Trotzdem finde ich es sehr gut, wenn sich BIZEPS solcher Dinge annimmt!

    Mein Problem in Bussen liegt eher daran, dass ich oft fast als Mensch 2. Klasse
    angesehen und böse angeschaut werde, weil ich einem Kinderwagen
    den Platz „wegnehme“!

    Wie gut wäre es, wenn man am Fenster des Busses lesen könnte:
    Dieser Platz ist für Rollstuhlfahrer reserviert!
    Bitte diesen Platz für einen Rollstuhlfahrer frei machen!
    Das große Vorbild wäre der Bus 58A, da geht’s ja auch schon lange so!

    Vielleicht können Sie auch in diesem Fall etwas bewirken?
    Mit freundlichen Grüßen,
    Margaretha Wallner

  • Mitdenken ist Glücksache, aber warum sollte man, die sich auskennen auch fragen.