Obwohl das Projekt in Wien sehr spät eingereicht worden sei, so Klicka weiter, wurde die Zuwendung einstimmig beschlossen.
„Für die Wiener Sozialdemokraten ist es eine große Freude, daß das internationale ARBOS-Gehörlosentheaterfestival 1999 in Wien stattfindet und wir finden dieses Festival aus vielen Gründen unterstützenswert. Die Kommunikation in der Gebärdensprache ermöglicht eine eigene künstlerische Entwicklung, den Zugang zu einer eigenständigen Kultur und die Findung einer eigenen Identität. Es bedarf viel Zeit und Mühe, sich der Anstrengung eines genaueren Hinsehens und Nachdenkens zu unterziehen, um Wesentliches der immer ins Abseits gedrängten Anderen zu erahnen. Wir alle sollten uns dieser Anstrengung unterziehen und damit die kulturelle Problematik zu einer ethischen und politischen Problematik machen“, sagte SPÖ-Gemeinderätin Marianne Klicka in der heutigen Sitzung des Wiener Gemeinderates zur Subvention für das ARBOS-Gehörlosentheaterfestival.
Obwohl das Projekt in Wien sehr spät eingereicht worden sei, so Klicka weiter, wurde die Zuwendung einstimmig beschlossen. Wien sei eben anders, vor allem anders als Kärnten, denn dort warte der Verein ARBOS noch immer auf 1,4 Millionen Schilling Fördergelder, die vom damaligen Kulturreferenten Dr. Ausserwinkler mündlich zugesagt wurden. Sein Nachfolger, Landeshauptmann Dr. Haider, ließ nun mitteilen, daß eine positive Erledigung nicht möglich sei.
Leider sei im Gegensatz zu den USA und Skandinavien bei uns der Wunsch auf Anerkennung der Gebärdensprache weder auf politischer noch auf gesellschaftlicher Ebene erfüllt. Seitens der Stadt Wien sei dieses Anliegen von Bürgermeister Dr. Häupl im Mai 1999 an den Bundeskanzler herangetragen worden, betonte die SPÖ-Gemeinderätin.
„Ganz besonders freut es uns Sozialdemokraten, daß es nach langjährigen Bemühungen seitens der Behindertenkommission gelungen ist, mit einem Kostenaufwand im Startjahr von 1, 5 Millionen Schilling die erste Wiener Gehörlosenambulanz bei den Barmherzigen Brüdern einzurichten. Die Wiener Sozialdemokraten wünschen dem Gehörlosentheaterfestival jedenfalls viel Erfolg“, schloß Klicka.