knack:punkt fordert: Kein Umbau in Schernberg

Wir zeigen uns allerdings entsetzt über die nun teilweise äußerst unprofessionell geführten Diskussionen.

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knack:punkt, die Selbstbestimmt-Leben-Initiative Salzburg, stellt sich hiermit offiziell hinter die Entscheidung von Landesrat Schellhorn (siehe auch Facebook-Seite der Grünen) und befürwortet den zukunftsweisenden Schritt, den geplanten Umbau des St.-Vinzenz-Heim in Schernberg zu stoppen.

Fakt ist, dass die Durchführung des geplanten Umbaus eine klare Missachtung der Menschenrechte und auch der 2008 von Österreich ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention wäre. Schernberg ist ein Ghetto und bliebe es auch mit Umbau in kleinere Wohneinheiten. Heime sind ein Konzept vergangener Zeiten und diese Konzepte taugen nur noch für die Schublade.

Heime können niemals inklusiv sein. Kontakte alleine sind keine Inklusion. Inklusion ist selbstverständliche und uneingeschränkte Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben. Weg von der Betreuung, hin zu Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung ist die Devise.

Traurig genug, dass am Projekt Schernberg seit 2004 gearbeitet wurde. Deinstitutionalisierungsprogramme gibt es in Europa in einigen Ländern schon seit den 90ern.

„Segregation wird nicht richtiger, wenn sie Arbeitsplätze sichert. Segregation gehört beendet. … Statt Heime zu sanieren, gehören sie geschlossen“, meint der Autor und Medienkünstler Bernhard Jenny in seinem Blog.

Den Stopp zu kritisieren, ist Ignoranz pur oder fehlende Bewusstseinsbildung. Mit dem richtigen Bewusstsein für den längst begonnen Paradigmenwechsel in der „Behindertenhilfe“ hätte es schon viel früher Bestrebungen in Richtung einer De-Institutionalisierung im St.-Vinzenz-Heim in Schernberg geben müssen, dann gäbe es diese Debatte heute nicht.

Für all jene, die sich nun fragen wie ein Mensch mit Behinderung außerhalb von Heimen leben kann: Persönliche Assistenz. Genau damit können auch die immer wieder argumentierten Arbeitsplätze gesichert werden. Persönliche Assistenz ist ein Teil des Inhalts der in Österreich 2008 ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention. In OÖ ist die Persönliche Assistenz sogar im Sozialberufegesetz verankert, während in Salzburg das Gros der Bevölkerung noch nicht einmal weiß, dass es sie gibt oder was Persönliche Assistenz überhaupt ist.

knack:punkt wird sich mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass in Schernberg kein wie auch immer gearteter Umbau für Menschen mit Behinderung stattfindet!

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