Ebenso positiv bewertet Mag. Svoboda die Tatsache, dass das Geld zweckgebunden für den Pflegebereich verwendet werden muss.

„Die gestrige Einigung zwischen Bund und Ländern zur Errichtung eines Pflegefonds und der gänzlichen Verlagerung der Pflegegeldkompetenz auf den Bund halte ich für einen weiteren wichtigen Schritt zur mittelfristigen Absicherung des österreichischen Pflegevorsorgesystems.“ erklärte der Präsident des Kriegsopfer- und Behindertenverbandes Österreich, Mag. Michael Svoboda nach Bekanntwerden der Einigung.
Der Pflegefonds, der bis 2014 mit insgesamt fast 700 Millionen Euro dotiert werden soll, soll sicherstellen, dass vor allem den Ländern und Gemeinden die wachsenden Zuschussleistungen für Pflegedienste nicht über den Kopf wachsen und stellt eine wichtige finanzielle Entlastung und Möglichkeit zur inhaltlichen Verbesserung dar. Ebenso positiv bewertet Mag. Svoboda die Tatsache, dass das Geld zweckgebunden für den Pflegebereich verwendet werden muss. Damit könnte auch erreicht werden, dass die Kostenbeitragsberechnungen für Pflegebedürftige harmonisiert und transparenter gestaltet werden. Derzeit bestehen ja doch beträchtliche Unterschiede bei den Kostenbeiträgen in den einzelnen Bundesländern.
Ebenso hält er die Konzentrierung der Pflegegeldkompetenz auf Bundesebene für begrüßenswert, da damit einerseits Verwaltungskosten eingespart werden können und andererseits die Rechtssicherheit für die Betroffenen und andererseits die Dauer der Pflegegeldverfahren, die im Bundesbereich um einiges kürzer ist, beschleunigt wird.
„Wichtig ist aber auch, dass Sozialminister Hundstorfer angekündigt hat, zur langfristigen Absicherung des bewährten Pflegevorsorgesystems eine Arbeitsgruppe einsetzen zu wollen. Dabei wird es auch um längst überfällige Verbesserungen im Pflegegeldsystem (Stichwort Valorisierung) gehen und vor allem darum, wie die steigenden Kosten abgedeckt werden können. Der KOBV-Österreich hat sich bereits mehrmals für die Einführung einer Pflegeversicherung ausgesprochen, jetzt besteht die Chance dies auch tatsächlich umzusetzen“, so Präsident Svoboda abschließend.
maria,
22.03.2011, 10:50
den kobv gibts tatsächlich noch! am rockzipfel des ministeriums wird die kriecherpartie wohl noch länger durchgefüttert werden.
Gerhard Lichtenauer,
19.03.2011, 14:40
Das einzig Positive sehe ich in der Reduzierung der landesbürokratischen Hydra, deren bisherige Gefräßigkeit den Betroffenen nur schadete. Es wird von Behindertenorganisationen und manchen Betroffenen da m.E. einiges missverstanden, was das Ziel des Pflegefonds ausmacht. Es geht nur um die demographisch bedingte Steigerung von Sachleistungen, erbracht durch die „anerkannten“ Pflegedienste. Die Mittel dazu wurden und werden eiskalt von den Geldleistungen (Pflegegeld) aller Betroffenen abgezweigt, auch von denen, für die es gar keine sinnvollen oder akzeptablen Sachleistungsangebote gibt und wie es aussieht, auch nicht angedacht sind.
Klaudia Karoliny,
19.03.2011, 14:07
Ich befürchte auch, dass über eine Valorisierung des Pflegegeldes überhaupt nachgedacht wird und wette, dass sie nicht kommt. Und ich hoffe, dass in dieser Arbeitsgruppe nicht VertreterInnen FÜR Menschen mit Behinderung drinnen sitzen sondern MIT einer Behinderung, die vom Alltag und den Bedürfnissen behinderten Menschen und den Angehörigen eine Ahnung haben. Vom Sessel wärmen kommt nichts und haben wir nichts!
Lucas Broer,
19.03.2011, 11:30
>Dabei wird es auch um längst überfällige Verbesserungen
>im Pflegegeldsystem (Stichwort Valorisierung) gehen
>und vor allem darum, wie die steigenden Kosten abgedeckt werden können.
In den Presseaussendungen der letzten Tage hat nur Khol eine Valorisierung gefordert, Hundstorfer jedenfalls meines Wissens nicht. Eine Valorisierung würde außerdem zu steigenden Kosten führen, das sind also widersprüchliche Ziele. Ich würde wetten, dass sich das zweite Ziel durchsetzt, und man weiterhin auf schleichende Entwertung des Pflegegeldes durch Nichtvalorisierung setzt, allenfalls unterbrochen durch eine populistische Hau-Ruck-Valorisierung vor jeder Wahl.
Gertrude Sladek,
19.03.2011, 10:30
@Joschka
@FSW/Peter Hacker, vollinhaltliche Zustimmung, da selbst betroffen. Es gibt Elemente, die würdde man nicht glauben, wäre man nicht selbst von ihnen betroffen. Also, dann woll ma mal ab April, Herr Hacker, 5 % Zuschlag. Wir sind für Sie da, um für Sie da zu sein! Danke!
Anonymous,
17.03.2011, 15:55
@Svoboda: Eine Arbeitsgruppe bei dieser Thematik einzusetzen heißt, dass lange nichts Nachhaltiges passieren wird! Die Fakten liegen auf dem Tisch und auch Möglichkeiten der Finanzierung, da braucht man keine Arbeitsgruppe, wo Behindertenvertreter nutzlos Sessel wärmen und überflüssiges Papier produzieren und ein sich ein wenig wichtig fühlen dürfen!
Joschka,
17.03.2011, 12:05
Eine typische KOBV – Aussendung: Der Geschäftsführer vom FSW Peter Hacker hat mit der Begründung alles wird teurer die Regressleistungen von den Betroffenen im Pflegebereich um 5% erhöht – geschätzte Mehreinnahmen ca. 3 Mill Euro pro Jahr die von den Betroffenen wieder an den FSW zurückfließen sollen. Keine Pflegegelderhöhung – Die Einkommen der Betroffenen meist Pensionisten wurden nur spärlich erhöht. FSW: WIR SIND DA UM FÜR SIE DA ZU SEIN! Und eine Einigung für einen Pflegefonds um einen Betrag der den Betroffenen gekürzt wurde. So gewinnt man nicht das Vertrauen der Bevölkerung.