SPÖ-Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderung fordert Paradigmenwechsel
Als „diffamierende Äußerungen“ bezeichnet SPÖ-Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderung, Ulrike Königsberger-Ludwig, die heutigen Aussagen des LehrerInnen-Gewerkschafters Kimberger, der Inklusion in einem „Kurier“-Interview als Sozialromantik bezeichnet hat.
„Ich finde es ungeheuerlich, wenn Herr Kimberger das Modell der Inklusion als Sozialromantik bezeichnet. Unsere Gesellschaft braucht dringend einen Paradigmenwechsel und die Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf Teilhabe in allen Lebensbereichen. Das sagt auch die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen“, so Königsberger-Ludwig und weiter: „je früher Kinder mit Menschen mit Behinderung zusammenkommen und wir unseren Alltag aufmachen, desto eher wird ein Paradigmenwechsel stattfinden.“
Kimberger hat außerdem im heutigen „Kurier“-Interview behauptet, dass zu viele Sonderschulen in den letzten Jahren zugesperrt worden seien, und es künftig keine SonderpädagogInnen-Ausbildung mehr geben würde.
„Das ist schlicht und einfach falsch. Jeder Pädagoge, jede Pädagogin ist verpflichtet, im Rahmen seiner/ihrer Ausbildung ein Pflichtmodul zu absolvieren, darüber hinaus ist es jedem freigestellt, weitere Qualifikationen zu erwerben“, so die SPÖ-Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderung.
Dies sei eine Aufwertung der Sonderpädagogik und für Königsberger-Ludwig steht außer Frage, dass es Sinn macht, im Rahmen der Ausbildung auch ein Modul Sonderpädagogik zu absolvieren. „Damit wird eine Sensibilisierung erzeugt, die offenbar einigen Menschen noch immer fehlt“, so Königsberger-Ludwig.