Auf der ganzen Welt wird am 3. Dezember der Internationale Tag für Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt gestellt.
„Vieles wurde in den letzten Jahren in Österreich auf einen guten Weg gebracht, dennoch gibt es noch einiges zu tun, damit Menschen mit Behinderung gleichberechtigt und barrierefrei leben können“, so SPÖ-Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderung, Ulrike Königsberger-Ludwig.
In diesem Zusammenhang erinnert Königsberger-Ludwig an den Nationalen Aktionsplan (NAP), der der Leitfaden für das Erreichen von Inklusion für Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen ist. „Der Weg des NAP muss nun konsequent weitergegangen werden“, so die SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung.
Als Erleichterungen bezeichnet Königsberger-Ludwig unter anderem die StVO-Novelle, die viele Erleichterungen (nicht nur) für blinde und sehbehinderte Menschen gebracht hat. So werden künftig Verkehrsschilder höher angebracht und die Zufahrt zum Arzt ist auch in Fußgängerzonen gestattet. Ein wichtiger Bereich auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben für Menschen mit Behinderung ist die Inklusion im Bildungsbereich.
„Hier ist es im Zuge der Bildungsreform gelungen, in Modellregionen eine gemeinsame Schule für alle Kinder und die schrittweise Abschaffung der Sonderschule zu schaffen“, betonte Königsberger-Ludwig. Sie führt aus, dass dies auf der UN-Konvention basiere und die Modellregionen dabei von großer Bedeutung sind. „Bildung und Ausbildung sind wesentliche Bausteine für ein gleichberechtigtes Leben, denn sie ermöglichen die Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben“, so die Abgeordnete. Vorantreiben müsse man noch den bundeseinheitlichen Ausbau der persönlichen Assistenz: „Denn Inklusion darf nicht vom Wohnort abhängig sein“.
„Das Um und Auf eines selbstbestimmten Lebens ist aber sicher die Teilnahme am Erwerbsleben“, betonte Königsberger-Ludwig und verwies auf das bundesweite arbeitsmarktpolitische Behindertenprogramm (BABE). Die SPÖ-Behindertensprecherin betonte aber, dass hier auch die Wirtschaft gefordert ist, Menschen mit Behinderung ernsthafte und reale Jobchancen zu geben.
Das Sozialministerium hat gute Projekte und Programme entwickelt. Auch 2014 konnten eine große Anzahl von Menschen mit Behinderung bei der Erlangung oder Sicherung ihrer Arbeitsplätze integriert werden. Allerdings müsse noch mehr Bewusstseinsarbeit gemacht werden, um den Unternehmen zu zeigen, wie wertvoll Menschen mit Behinderung als MitarbeiterInnen sind, betont Königsberger-Ludwig.
Zahlreiche wichtige sozialrechtliche Verbesserungen konnten von der SPÖ-geführten Bundesregierung eingeführt werden. So etwa die Unfallversicherung für Menschen mit Behinderung in Werkstätten oder die Möglichkeit, nach einem gescheiterten Versuch am Arbeitsmarkt wieder Familienbeihilfe und Waisenrente zu erhalten. Auch in diesem Bereich zeigt sich Königsberger-Ludwig zuversichtlich, dass es auch eine Neugestaltung der Ausgleichstaxe geben wird, eventuell auch mit Anreizsystemen – hier soll es noch weiterführende Gespräche mit den Behindertenorganisationen geben.
Mit 1.1.2016 kommt die verpflichtende Barrierefreiheit für alle AnbieterInnen von Dienstleistungen und Waren: „Das ist ein wesentlicher Fortschritt beispielsweise im Tourismus, so können Menschen mit Behinderung mobiler und selbstbestimmter auch ihren Freizeitbereich gestalten“. „Weiterarbeiten“ müsse man aber trotzdem: „Der Nationale Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen ist noch bis 2020 in Umsetzung. Es gibt in guter Zusammenarbeit mit den Behindertenverbände noch einiges zu tun“, sagt Königsberger-Ludwig.