SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung sieht Inklusion als Chance für selbstbestimmtes Leben
Anlässlich des Weltbildungstages, der am 8. September begangen wird, erinnert SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung, Ulrike Königsberger-Ludwig an die Bedeutung von Bildung und Inklusion: „Bildung und inklusive Bildung sind wesentliche Eckpfeiler und Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben“, so Königsberger-Ludwig am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Die SPÖ hat sich im Rahmen des SPÖ-Themenrats Bildung zur inklusiven Schule bekannt. „Diese Bekenntnis muss ausgebaut werden“, so Königsberger-Ludwig. In diesem Zusammenhang betont die SPÖ-Bereichssprecherin, dass seit den 80er-Jahren sehr viel weitergegangen ist.
„Wir haben in den letzten Jahren in Richtung tatsächlicher Inklusion eingeschlagen, das ist gut so – nicht nur aufgrund der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung – dieser Weg muss nun weiter engagiert beschritten werden“, fordert Königsberger-Ludwig. Eine gemeinsame Schule mit der Förderung von allen Kindern unabhängig der Talente und Fähigkeiten der Kinder schafft gleiche Bildungschancen und damit einen wesentlichen Schritt in Richtung selbstbestimmtes und unabhängiges Leben.
„Sonderschulen leisten wichtige und gute Arbeit. Aber sie sind ein Hindernis für eine tatsächliche Inklusion“, so die SPÖ-Abgeordnete.
Ziel muss sein, es als Selbstverständlichkeit zu sehen, dass es Kinder mit und ohne Behinderung gibt mit unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten. „Eine Gesellschaft ist daran zu messen, ob alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale entwickeln zu können, unabhängig von besonderen Lernbedürfnissen, Geschlecht, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen“, so Königsberger-Ludwig.
Bereits die Salamanca-Erklärung der UNESCO von 1994 hält das Ziel fest, Bildungssysteme inklusiv zu gestalten. Ende 2008 haben die TeilnehmerInnen der Weltbildungsministerkonferenz diese Notwendigkeit erneut bestätigt. In der Abschlusserklärung fordern sie die Mitgliedstaaten auf, inklusive Bildung zu verwirklichen.
„Mit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen gilt das in Artikel 24 beschriebene Recht auf eine gemeinsame Beschulung aller SchülerInnen in einer Regelschule auch in Österreich“, betont die SPÖ-Bereichssprecherin. Die Europäische Union hat die Konvention im Dezember 2010 ratifiziert, in der EU haben rund 15 Millionen Kinder sonderpädagogischen Förderungsbedarf.
Für die SPÖ-Bereichssprecherin ist wichtig, dass sich das Bekenntnis zur Inklusion auch in der Aus- und Weiterbildung fortsetzt. „Integrative Berufsausbildung, Teillehre und eine verstärkte Bewusstseinskampagne von Wirtschaftsbetrieben, dass Menschen mit Behinderung für die einzelnen Betriebe immer auch eine Chance bedeuten, sind wichtige Meilensteine“, so die SPÖ-Abgeordnete.
Und weiter: „Berufliche Bildung ist ein Schlüsselinstrument für die persönliche Entwicklung und Entfaltung. Menschen müssen die Möglichkeit haben, ihre Potenziale entwickeln zu können, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können und so prekären Lebensumständen und Armut zu entgehen.“
Dasselbe gilt für die Erwachsenenbildung: „Wir müssen hinkünftig verstärkt den Fokus auf Menschen mit Behinderung legen, auf Lernbedürfnisse Rücksicht nehmen, niederschwelligen Zugang zu Lernangeboten schaffen und ein hochwertiges Training von Basisqualifikationen sichern“, so die Sprecherin für Menschen mit Behinderung.