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Kompromiss im Konflikt um die Integrativen Pädagogik Innsbruck?

Seit der Ankündigung massiver Stellenkürzungen im Bereich der Integrativen Pädagogik am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck hat sich der Mittelbau am Institut um die Zurücknahme dieser Maßnahmen bemüht.

Mit dem Ende des Studienjahres ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. An der Auseinandersetzung um die gravierende Personalreduktion haben sich viele beteiligt: Mit Wortbeiträgen, Unterschriften, Medienberichten und mit einer eigens dafür konzipierten Veranstaltungsreihe „Integration und Universität“. Den Protest des Mittelbaus unterstützten 471 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner aus dem In- und Ausland, darunter 78 Institutionen und Organisationen.
Sie alle bestätigten die Notwendigkeit eines starken Forschungs- und Lehrbereichs der Integrationspädagogik an der Innsbrucker Universität. Die hohe Verantwortung der Universität für die Ausbildung im Berufsfeld der Behindertenarbeit wurde dabei ebenso hervorgehoben, wie die breite Wirkung, die der Forschungsschwerpunkt für die Bemühungen um Integration gehabt hat, weit über den Universitätsrahmen hinaus. U.a. verlangten die Behindertensprecherinnen und Behindertensprecher im Parlament von Grünen, ÖVP und SPÖ eine Rücknahme der Entscheidungen.

Das Engagement des universitären Mittelbaus und die überdurchschnittliche Beteiligung der Zivilgesellschaft und relevanter Organisationen der Behindertenarbeit und -politik waren nicht wirkungslos. Aktuell zeichnet sich ein Kompromiss ab. Rektor Prof. Gantner genehmigte dem Institut für Erziehungswissenschaften für den Bereich Integrative Pädagogik eine Stelle für eine wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter.

Die Entscheidung der Nichtbesetzung der Professur für Integrative Pädagogik wird damit nicht zurückgenommen. Dass die bisherige Inhaberin der Gastprofessur und Erstgereihte des Vorschlags der Berufungskommission, Prof. Kerstin Ziemen, damit ihre äußerst erfolgreiche Arbeit am Institut beenden muss, ist für Frau Ziemen, die KollegInnen am Institut und die Studierenden eine bittere Erfahrung. Mit der Errichtung einer ganztägigen MitarbeiterInnenstelle kann aber die Tätigkeit des Arbeitsbereiches der Integrativen Pädagogik/Behindertenpädagogik jedenfalls fortgesetzt werden und das ist angesichts der beinahe aussichtslosen Ausgangslage ein Erfolg.

Es zeigt sich, dass man durch sachlichen und engagierten Einsatz auch unter den neuen, zentralisierten Entscheidungsbedingungen an den Universitäten zwar nicht alles, aber doch etwas erreichen kann.

Der Mittelbau am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck bedankt sich herzlich für alle Unterstützungen in den letzen Monaten!

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