Seniorenbund-Präsidentin fordert ganzheitliches Verständnis von Barrierefreiheit: Von baulichen Maßnahmen bis zum Ausbau der persönlichen Assistenz auch im ländlichen Raum.
„Umfassende Barrierefreiheit ist für viele Menschen die Grundlage für Mobilität und damit ein selbstbestimmtes Leben sowie gesellschaftliche Teilhabe. Das gilt nicht nur für Menschen mit Behinderung, sondern auch für ältere Menschen, Frauen mit Kinderwägen und viele mehr. Trotz der gesetzlichen Grundlage hapert es aber noch stark am Ausbau. Deswegen darf es bei der flächendeckenden Umsetzung von Barrierefreiheit nur in eine Richtung gehen: Zügig vorwärts!“, fordert Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember.
Korosec pocht in diesem Zusammenhang auf die rasche Umsetzung des Nationalen Aktionsplanes Behinderung 2022-2030, welcher Ende dieses Jahres fertiggestellt und ab Jänner 2022 begutachtet werden wird.
„Der Nationale Aktionsplan ist das Rückgrat für fortschreitende Barrierefreiheit und die Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung. Ich erwarte mir, dass dieser Plan auch konsequent im Schulterschluss von Bund und Ländern umgesetzt wird!“, fordert sie.
Als positives Beispiel verweist sie auf den ersten Inklusionsgipfel, den Arbeitsminister Martin Kocher zur Situation von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt abgehalten hat. „Die umfassende Gleichbehandlung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung muss in allen Bereichen vorangetrieben werden!“
Für Korosec bedeutet das, Barrierefreiheit ganzheitlich zu betrachten und zu verstehen. „Es geht nicht nur um Aufzüge oder Rollstuhlrampen. Barrieren gibt es in allen Facetten und Größenordnungen. Einerseits sind es augenscheinlich unbedeutende Dinge, die ein großes Hindernis darstellen können. Beispielsweise sind Handläufe auch bei wenigen Stufen noch alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, erklärt sie.
Andererseits sind viele Menschen auf persönliche Assistenz angewiesen, um ihren Alltag selbstbestimmt zu bestreiten. Flächendeckende Betreuungsmöglichkeiten braucht es dazu auch auf dem Land, nicht nur in Großstädten!“, fordert die Seniorenbund-Präsidentin abschließend.