Kunstausstellung im Hohen Haus

Zu einer Kunstausstellung lud heute Nationalratspräsident Andreas Khol in die Säulenhalle des Parlaments.

Parlament
BIZEPS

Die Vereinigung der Mund- und Fußmalenden Künstler in aller Welt präsentiert einer Werkschau von Künstlern aus allen Erdteilen, denen eines gemeinsam ist: ihre Kunst ist kein „Hand“werk!

Präsident Khol begrüßte das anwesende Publikum zu dieser bemerkenswerten Ausstellung im Namen des Nationalrats, vor allem aber im Namen der Abgeordneten Haidlmayr und Huainigg, den Behindertensprechern ihrer Fraktionen, welche die Idee zu dieser Veranstaltung hatten, wofür ihnen Dank gebühre. Khol zeigte sich beeindruckt von den ausgestellten Bildern, die keinen Hinweis darauf böten, welche Barrieren die Künstler überspringen mussten, um diese Kunstwerke zu schaffen.

Es handle sich bei diesen Künstlern um Menschen, die ihr Schicksal, das ihnen auferlegt worden sei, mit Bravour meisterten, wofür ihre Werke beredtes Zeugnis ablegten. Khol erinnerte an die Verpflichtung der Gesellschaft zur Solidarität und zur Anerkennung solcher außergewöhnlicher Leistungen. Gleichzeitig wies er darauf hin, welche Lebensfreude aus diesen Bildern spreche, wie viel Lebensbejahung und Lebenssinn. Der Präsident kam dabei auf eine Veranstaltung mit einer Gruppe fast blinder Radfahrer zu sprechen, die er am Sonntag im Parlament empfangen habe und meinte, beide Veranstaltungen seien ebenso positiv wie wichtig.

Abgeordnete Haidlmayr (GRÜNE) meinte, Integration heiße, Menschen mit Behinderung nicht nur von außen zu beobachten, sondern ihnen die Gelegenheit geben, sich in der Gesellschaft zu bewegen, um zu zeigen, dass es sich um gleichwertige Partner handelt. Eine Behinderung sei keine Krankheit, Menschen mit Behinderung wollten daher so leben wie alle anderen. Sie wollten kein Mitleid oder aufmunternde Worte, sondern entsprechende Rechte, die auch eingefordert werden können. In diesem Zusammenhang forderte Haidlmayr wie ihr Nachredner Abgeordneter Huainigg (ÖVP) ein Behindertengleichstellungsgesetz.

Huainigg bezeichnete die Veranstaltung als wichtiges Zeichen für die gleichwertige Anerkennung dieser Kunst. Wenn Menschen mit Behinderung Kunst schüfen, werde dies oft mit Therapie gleichgesetzt. Doch es sei ganz wichtig, diese Kunst als das zu sehen, was sie ist: Kunst. Hier müsse ein Paradigmenwechsel erfolgen. Zudem müsse die Zugänglichkeit zu Kunst und Kultur für Menschen mit Behinderung erleichtert werden, weshalb entsprechende Barrierefreiheit erforderlich sei. Erfreut zeigte sich Huainigg darüber, dass diese Veranstaltung in Gebärdensprache übersetzt werde, denn deren Anerkennung als gleichwertige Sprache sei ebenfalls ein wichtiges Zeichen für die Betroffenen.

Sodann sprach Martin Sturzeis über die Geschichte des Vereins der Mund- und Fußmalenden Künstler und betonte dabei die Wichtigkeit, den Menschen die Emotionen der Künstler nahe zu bringen.

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