Kuntzl zu Lehrer-Einsparungen: „Einsparungen auf Kosten der SchülerInnen“

Österreich verkennt internationalen Trend

Andrea Kuntzl
Spiola, Petra

„Diese Lehrerposten-Streichungen gehen auf Kosten der Lebenschancen aller SchülerInnen“. SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl sagte am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst, sie teile die Besorgnis vieler Eltern an der Vorgehensweise von Bildungsministerin Gehrer. Die strikte Weigerung der Ministerin, Lehrerposten, die im Zuge der Frühpensionierungen frei wurden, nachzubesetzen, „katapultiert Österreich zurück an den Anfang einer fortschrittlichen Bildungsdiskussion“.

Während andere europäische Staaten mit Stolz ihre Bildungsinvestitionen anheben würden, positioniert sich Österreich als „kaltblütiger Sparefroh“.

Kuntzl zeigte sich entsetzt über die trübsinnigen Perspektiven an Österreichs Schulen. Vor allem Wien, wo es 626 Integrationsklassen zu betreuen gibt, habe unter dem Lehrermangel zu leiden. Das Argument, wonach die Bundeshauptstadt 700 Lehrer zu viel beschäftige, bezeichnete Kuntzl als „zynisch“. Besonders über die Situation bei der Versetzung von LehrerInnen, die Integrationskinder, Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache oder Kinder mit Lernschwächen betreuen, zeigte sich Kuntzl alarmiert.

„Das sind LehrerInnen, die von ihrer Klasse abgezogen werden müssen, und Kinder verlieren damit die von ihnen benötigte Betreuung.“ Ganztagsschulen, Integrationsklassen, Projektwochen, Förderstunden und jegliche Aktivität außerhalb des Lehrplans, „all jene Dinge, die die Schule interessant, lustig und wertvoll machen, werden mit einem Kopfschütteln weggewischt“. Mit dem Wegfall von 735 PflichtschullehrerInnen sei schon zu bewundern, wie der Regelunterricht aufrecht erhalten werden konnte.

„Es kann doch nicht im Interesse der Republik sein, Schulen zu haben, die lediglich den Regelunterricht aufrecht erhalten können!“

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