Papst Johannes Paul II. hat die Kirche, aber auch die Welt in den vergangenen 26 Jahren entscheidend geprägt. Was sprach der selbst behinderte Papst zum Thema Behinderung? Versuch einer Annäherung.
Hier eine Ausnahme : „Botschaft von Johannes Paul II. an die Teilnehmer des internationalen Symposions ‚Würde und Rechte geistig behinderter Menschen‘ am 5. Jänner 2004“)
Dies ist umso erstaunlicher, da mit Papst Johannes Paul II. selbst ein behinderter Mensch an der Spitze dieser Organisation stand. Woran liegt es, dass die katholische Kirche zwar vehement für das Lebensrecht, aber nur sehr selten für Gleichstellung behinderter Menschen eintritt? Ist das Menschenbild der katholischen Würdenträger noch mehrheitlich von Versorgung und Mitleid, statt von Selbstbestimmung und Gleichstellung behinderter Menschen geprägt oder befindet sich die katholische Kirche gerade im Umbruch? Einiges deutet darauf hin, wenn z.B. Kardinal Dr. Christoph Schönborn sich einerseits gegen „Rasterfahndung im Mutterleib“ ausspricht, aber andererseits auch ankündigt, dass bei Kirchenrenovierungen in letzter Zeit auf einen barrierefreien Zugang geachtet wird.
Ein großer Papst ist heimgegangen Am 2. April 2005 verstarb Papst Johannes Paul II. um 21.37 Uhr. Der Wiener Caritasdirektor Landau äußerte sich folgendermaßen: „Das öffentliche Leiden und letztlich auch Sterben des Papstes hat viele Menschen irritiert, verunsichert. Eine endgültige Bewertung fällt hier schwer. Zwei Aspekte scheinen mir aber hier wichtig zu betonen. Erstens die Treue zu einer übernommenen Aufgabe. Johannes Paul II. hat sich der übernommenen Aufgabe gestellt, bis zum Ende. Zweitens, das Zeichen, ‚ich lebe auch im Leiden, auch im Sterben‘, ist ein Wegzeichen für eine Welt, in der der Tod, das Leid, Schmerzen verdrängt und weggeschoben werden. Und das hat täglich millionenfach Konsequenzen für Menschen, die ‚aus der Welt hinaus- und abgeschoben werden‘. So gesehen war diese letzte Botschaft des Papstes – im Sinne von ‚ich lebe, auch im Leiden, auch mit Schmerzen, auch im Sterben‘ – wohl die persönlichste für jeden Menschen. Ein großer Papst ist heimgegangen. In dieser Stunde des Abschieds verbindet uns ein ‚Danke‘ und das Gebet.“