Caritasdirektor bei Eröffnung von neuem Integrations-und Beratungszentrum in Niederösterreich
Klare politische Entscheidungen für die Integration von Menschen mit einer – sogenannten – geistigen oder psychischen Behinderung fordert der Wiener Caritasdirektor Michael Landau. „Es ist wichtig, dass die gesetzliche Lage die Anstellung behinderter Menschen fördert und fordert“, so Landau. Er regt an „an das Instrument eines Gleichstellungsgesetzes zu denken.“
Integration ist möglich
Anlässlich der Eröffnung des Integrations- und Beratungszentrums im Harry Weiss Haus in Bruck an der Leitha (NÖ) wies der Wiener Caritasdirektor darauf hin, „dass es nicht das Handicap, nicht die sogenannte geistige oder psychische Behinderung ist, die es den Menschen verunmöglicht, ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden, sondern die mangelnde Aufnahmebereitschaft der Gesellschaft.“
Es sei Erfahrung der Caritas, dass mit der notwendigen Unterstützung, mit der Rücksichtnahme auf die Schwierigkeiten jedes einzelnen, Integration möglich ist. Gerade im Rahmen der Arbeitsassistenz der Caritas, die in dem neuen Zentrum nun ein weiteres regionales Standbein in Niederösterreich hat (neben Hollabrunn, Korneuburg und Gänserndorf), werde das Tag für Tag unter Beweis gestellt.
Alle müssen zusammenhelfen
Landau wies aber darauf hin, dass es „die Bereitschaft der Gesellschaft, die Bereitschaft jedes einzelnen von uns“ brauche, Hilfestellung zu geben, Chancen zu geben. Integration, so der Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, „kann nur gelingen, wenn alle zusammenhelfen, Integration in den Arbeitsmarkt nur dann, wenn es Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gibt, die Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, wenn das Verständnis auch auf Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorhanden ist.“
Behindertenmilliarde darf keine politische Eintagsfliege bleiben
Für Landau ist klar: „Auch die notwendigen Assistenzdienste müssen vorhanden und sichergestellt sein.“ Die Behindertenmilliarde habe hier einiges in Bewegung gebracht. Er appelliere an alle Verantwortlichen, dass diese notwendigen Mittel erhalten bleiben. Die Eröffnung dieser Beratungs- und Assistenzstelle sei auch dank dieser Mittel möglich geworden, das neue Angebot der Beratung von Jugendlichen mit Behinderung an der Schnittstelle zwischen Schule und Beruf über ihre weitere Berufslaufbahn konnte aus diesen Mitteln finanziert werden. Landau warnte aber auch davor sich, mit diesem Schritt zufrieden zu geben.
„Die Hoffnung vieler Eltern, Lehrer und Jugendlicher, die durch die Eröffnung auch solcher Beratungsstellen geweckt werden, dürfen nicht durch Einsparungsmaßnahmen des Bundes und der Länder enttäuscht werden. Ich erwarte mir von jeder künftigen Regierung, wie auch immer sie aussieht, dass dieser Weg der Förderung von Menschen mit Behinderungen dieser Weg der Integration und Normalisierung Fortsetzung findet! Die Behindertenmilliarde darf keine politische Eintagsfliege bleiben!“