Christine Lapp

Lapp: „Anerkennung der Gebärdensprache muss bald umgesetzt werden“

Die derzeitige Formulierung zur Anerkennung der Gebärdensprache, nämlich "Das Nähere regeln die Gesetze", sei viel zu allgemein und vage und müsse erst mit Leben erfüllt werden.

SPÖ-Behindertensprecherin und Vorsitzende des Unterausschusses zur Anerkennung der Gebärdensprache, Christine Lapp, begrüßt den Diskriminierungsbericht des Österreichischen Gehörlosenbundes als wichtiges und gleichzeitig trauriges Beispiel für die unbedingte Notwendigkeit einer umfassenden Anerkennung der österreichischen Gebärdensprache.

Die derzeitige Formulierung zur Anerkennung der Gebärdensprache, nämlich „Das Nähere regeln die Gesetze“, sei viel zu allgemein und vage und müsse erst mit Leben erfüllt werden. „Wichtig ist es jetzt, einen neuen Ausschusstermin in die Wege zu leiten, um endlich den vielen schönen Worten der Regierung konkrete Taten in Form von Gesetzesänderungen für gehörlose Menschen folgen zu lassen“, betonte Lapp am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Im Bereich des Schul- und Universitätswesen gebe es z. B. viele Bereiche, wo es derzeit zu Diskriminierungen komme und wo unbedingt Änderungen zum Positiven vorgenommen werden müssen. Seltsam mute es auch an, dass gerade im Bereich der Führerscheinprüfung seit der Digitalisierung derselbigen keine GebärdensprachdolmetscherInnen mehr zugelassen seien.

„Die diffuse Begründung von Verkehrsminister Gorbach, dass es sonst zu unerlaubten Hilfestellungen seitens der DolmetscherInnen käme, ist besonders diskriminierend, da diesen anscheinend von vornherein Befangenheit unterstellt wird und das Dolmetscherwesen dadurch ja eigentlich ad absurdum geführt wird“, kritisierte Lapp.

In diesem Zusammenhang erinnerte Lapp auch an die behindertenfeindliche Streichung der ORF-Rundfunkgebührenbefreiung für gehörlose Menschen durch die Bundesregierung, sofern diese die Grenze des tolerierten Haushaltsnettoeinkommens überschreiten. Lapp abschließend: „Wichtig ist jetzt, dass es zu einem Unterausschuss kommt und wir dort gemeinsam an einem Strang ziehen zum Wohle der gehörlosen Menschen in Österreich“.

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