"Nur durch konkrete Maßnahmen und gelebte Integration kann Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt geholfen werden", betonte SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp am Mittwoch gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Die Wirtschaft habe jedenfalls keine Ausrede, denn an Förderungen zur Beschäftigung behinderter Menschen mangle es ganz sicher nicht, so Lapp. Daher könne nur die Schlussfolgerung gezogen werden, dass es der Wirtschaft entweder kein großes Anliegen oder der Weg durch den Dschungel der Förderungstöpfe und Möglichkeiten zu unübersichtlich sei, stellte die SPÖ-Behindertensprecherin fest.
„Eine der zentralen Forderungen der SPÖ lautet deswegen: Behinderte Menschen, aber auch Unternehmen brauchen dringend eine zentrale Anlaufstelle, wie es z. B. das Bundessozialamt ist“.
Diese Anlaufstelle könnte viel leichter und schneller Auskunft über Ausbildungsmöglichkeiten, finanzielle Förderungen und technische Hilfen und Gestaltungsmöglichkeiten geben. „Ganz nach dem Motto: ‚Nicht die Menschen, sondern die Akten rollen‘ wäre somit beiden Seiten, den betroffenen Menschen wie den Firmen, geholfen“, unterstrich Lapp.
Doch damit allein sei es natürlich noch nicht getan, so Lapp. Professionelle Arbeitsplatzanalysen, die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung einschließen, persönliche Assistenz am Arbeitsplatz, um Arbeit zu finden und zu behalten, sowie umfangreichen Hilfestellungen bei der Einschätzung des Leistungspotenzials von BewerberInnen seien nur einige wichtige Punkte, die schon helfen würden, behinderte Menschen die Arbeitsplatzsuche zu erleichtern, so Lapp weiter.
„Bei dem gestrigen ‚Standard‘-Gespräch ‚Arbeit und Behinderung‘ im MUMOK wurden klare Vorstellungen von behinderten Menschen auf den Tisch gelegt. Nun ist die Regierung gefordert, den Worten auch Umsetzungen folgen zu lassen. Das Gleichstellungsgesetz für behinderte Menschen ist im ministeriellen Nirvana verschwunden und sollte bald ans parlamentarische Tageslicht kommen“, so Lapp abschließend.