Christine Lapp

Lapp: „Menschen mit Down-Syndrom haben eine sehr hohes Entwicklungspotential“

Einjähriges Bestehen der Wiener Down-Syndrom-Ambulanz dokumentiert, wie das Thema positiv besetzt werden kann.

„Menschen mit Down-Syndrom haben entgegen der landläufigen Meinung ein sehr hohes Entwicklungspotential. Dies zu fördern und sichtbar zu machen ist die Aufgabe einer modernen Behindertenpolitik im 21. Jahrhundert“, betonte SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages 2007.

Wie es gehen könne, sehe man deutlich an der österreichweit ersten Down-Syndrom-Ambulanz in der Wiener Rudolfstiftung, deren Ziel es sei durch Beratung, Aufklärung und Unterstützung von der Schwangerschaft, über die Geburt bis hin zum gesamten Werdegang eines Menschen mit Down-Syndrom einen positiven und lebensbejahenden Zusammenhang herzustellen.

Ganz wichtig sei es daher, deutlich aufzuzeigen, dass Menschen mit Down-Syndrom in jedem Fall eine Bereicherung seien, so Lapp. „Durch Elternberatung und Frühförderung muss ein positiver Konnex hergestellt werden wiewohl und auch das ist mir wichtig jede Beratung seitens der Ärzteschaft ergebnisoffen zu führen ist. Keinesfalls darf auf Mütter ein Druck oder Zwang ausgeübt werden. Nur die positiven Seiten müssen stärker betont werden.“

Ein Mehr an Beratungsstellen nach dem Vorbild der Wiener Down-Syndrom-Ambulanz sei daher nicht nur wünschenswert, sondern müsse auch Ziel einer gemeinsamen Behindertenpolitik, unterstrich Lapp weiters. Das Thema der Eugenischen Indikation müsse ebenfalls diskutiert werden, was in Form einer eigenen Enquete zu diesem Thema auch geschehen werde. Keinesfalls dürfe es aber so sein, dass über die Hintertür die Möglichkeit einer straffreien Abtreibung generell in Frage gestellt werde, sagte die SPÖ-Behindertensprecherin gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

„Aufzuzeigen, dass Menschen mit Down-Syndrom auch den Führerschein machen können oder sogar in manchen Fällen in der Lage sind zu studieren, ist daher das geeignete Mittel um das Thema positiv zu besetzen und Eltern Mut zu machen.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Kommentare

  • Wenn Down-Syndrom- Ambulanzen dazu beitragen, dass einzelne Kinder ihrer Eliminierung entgehen, wäre das an sich schon sehr positiv zu bewerten. Sehr bedenklich ist aber, dass damit schon wieder ein weiterer Selektionsgrund etabliert wird: Menschen, die eine bessere Prognose haben – es vielleicht sogar bis zum Akademiker schaffen könnten – sollen eine Chance bekommen. Auf andere Kinder mit „lebensunwerteren“ Aussichten und solche, die vielleicht doch mehr Belastung und weniger Bereicherung wären, darf weiterhin „verzichtet“ werden.
    Eine Gesellschaft, welche Behinderungen durch Kindestötungen verhindert, stellt das Lebensrecht aller Menschen mit Behinderung in Frage und das hat existenzbedrohende Auswirkungen auf den Umgang mit ihnen. Das daraus resultierende „Programm“ reicht vom Abschieben in Sonderwelten über das Vorenthalten von Teilhabe und Versagen von nötigen Unterstützungen (obwohl für alle möglichen anderen Dinge genügend Geld vorhanden ist) und reicht bis zur Entziehung jeglicher Existenzgrundlagen – der sogenannte „schöne Tod“ steht vor der Tür!
    Warum immer diese lähmende Angst vor der „Hintertür“, macht sie deutlich, dass an etwas festgehalten wird, was niemals zu rechtfertigen ist?