"Diese rückschrittliche Haltung ist völlig unverständlich"
„In ihren Entwürfen zur Änderung der Schulgesetze, die am 18. Juni im Ministerrat beschlossen werden, hat Ministerin Gehrer dezidiert die unzähligen Forderungen nach schulischer Integration von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung zurückgewiesen. Ich bin entsetzt, dass so eine rückschrittliche Haltung im 21. Jahrhundert noch möglich ist“, zeigte sich SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp am Montag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ empört.
Statt dieser Blockadepolitik müssten mehr Ressourcen für die Schulen bereitgestellt werden, um eine individuelle Förderung innerhalb des regulären Schulbetriebs in allen Schulstufen und Schulformen zu ermöglichen. Für Jugendliche sei ein Abschluss wichtig, der den individuellen Leistungsfähigkeiten entspricht, um die Chancen auf einen Arbeitsplatz am ersten Arbeitsmarkt zu wahren, so Lapp.
„Diese Schulgesetze von Gehrer machen jedoch die Chancen von behinderten Kindern und Jugendlichen von vornherein zunichte. Die Gesetzesentwürfe sind deshalb nicht EU-konform und widersprechen dem Gleichheitsgrundsatz des Art. 7b-Bundes-Verfassungsgesetz. Es ist eine Schande, Talente und Fähigkeiten, die jeder Mensch hat, einfach aufgrund einer ideologischen Verstocktheit und aufgrund von Vorurteilen gegenüber behinderten Menschen verloren gehen zu lassen“, so Lapp abschließend.