Christine Lapp

Lapp: „ÖVP verwendet Taschenspielertricks bei Beschäftigungszahlen von Menschen mit Behinderung“

"Mir ist unverständlich, warum die ÖVP in ihrem Wahlprogramm den Anschein erwecken will 17.000 Arbeitsplätze für behinderte Menschen geschaffen zu haben", fragt Lapp.

„Es ist bezeichnend, dass die ÖVP in ihrem Wahlprogramm zum Bereich ‚Menschen mit Behinderungen‘ mit falschen Zahlen operiert und so den Anschein erweckt, dass die Zahl der begünstigten behinderten Menschen in Beschäftigung in den letzten Jahren drastisch gestiegen sei“, kritisierte SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Unter der Überschrift „Mehr Schutz für Menschen mit Behinderung“ sei im ÖVP-Wahlprogramm eine Grafik zu sehen, in der von rund 17.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen und einer ebensolchen Steigerung von behinderten Menschen in Beschäftigung geschützt durch das Behindertengleichstellungsgesetz die Rede sei, was nachweislich nicht stimmt“, so Lapp.

Richtig sei der Hinweis auf den Anstieg der begünstigten Menschen mit Behinderung in den letzten sieben Jahren um eben diese Zahl von rund 17.000 Menschen, was aber noch rein gar nichts aussage über den Stand der wirklich beschäftigten Menschen mit Behinderung, stellte die SPÖ-Behindertensprecherin klar.

Um mit den Zahlen aus dem Sozialministerium zu sprechen: Im Jahre 2000 gab es rund 80.000 begünstigte Menschen mit Behinderung, wovon rund 54.500 beschäftigt waren, wo hingegen im Jahr 2004 (nachher stieg die Zahl der begünstigten Menschen mit Behinderung nur noch leicht an) auf ca. 91.300 begünstigte Menschen mit Behinderung rund 59.400 Beschäftigte kamen. Jeder Mensch könne sich nun leicht ausrechnen, dass das Verhältnis zwischen beschäftigten und nicht beschäftigten behinderten Menschen im Vergleich zur Gesamtzahl der begünstigen Menschen mit Behinderung eigentlich schlechter, denn besser geworden sei.

„Mir ist unverständlich, warum die ÖVP in ihrem Wahlprogramm den Anschein erwecken will 17.000 Arbeitsplätze für behinderte Menschen geschaffen zu haben und dies nachweislich und leicht überprüfbar der Unwahrheit entspricht. Eigentlich ist ja vielmehr das Gegenteil wahr, denn die Anzahl der nicht beschäftigten begünstigten behinderten Menschen ist im selben Zeitraum gestiegen. Also wieder ein Punkt, wo die ÖVP Sachen behauptet oder verspricht, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen“, so Lapp abschließend.

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