Lapp: "Eine an und für sich gute Idee wird damit ad absurdum geführt".
„Die häusliche Betreuung von pflegebedürftigen, schwerkranken Menschen durch Angehörige wird weiterhin durch die fehlende finanzielle Absicherung erschwert und bleibt somit unattraktiv. Daran hat sich seit dem Vorjahr leider nichts geändert“, kritisierte SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst aufgrund des jüngsten Berichtes im Ö1-Morgenjournals.
Experten würden heute wie damals die Kritikpunkte der SPÖ bestätigen, die vor allem das Einkommen und den Verlust desselbigen und die dadurch entstehende finanzielle Misere als Hauptgrund für die sehr geringe Inanspruchnahme der Familienhospizkarenz sehen.“
Man müsse sich nur die Zahlen vor Augen halten, die sich die Regierung bei der Einführung der Familienhospizkarenz vorgestellt hatte, und diese mit der aktuellen Situation vergleichen.
Von 15.000 Personen sei die Rede gewesen, nicht einmal ein Prozent, knapp mehr als 115 Personen in ganz Österreich, habe man zwei Jahre später dazu bewegen können, in Karenz zu gehen, so Lapp: „Eine an und für sich gute Idee wird damit ad absurdum geführt“.
Eine wichtige Forderung der SPÖ bleibe daher nach wie vor aufrecht. Eine finanzielle Absicherung, in Form einer Art Karenzgeld z. B. würde die Inanspruchnahme der Familienhospizkarenz erleichtern und die pflegenden Angehörigen, vorwiegend Frauen, nicht zu Bittstellern degradieren oder in die Armutsfalle drängen, so Lapp abschließend.