"Was soll das für eine Lösung sein, wenn man den Familien ausrichtet, sie sollen 3.000 Euro pro Monat bezahlen, wo jeder weiß, dass sich das niemand leisten kann?", so Lapp.
„Was die ÖVP-Familiensprecherin Steibl nicht versteht, ist, dass Minister Bartenstein kein Modell vorgelegt hat, sondern der 24-Stunden-Betreuung nur ein Preisschild umgehängt hat“, sagt SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp zur Kritik von Steibl an Sozialminister Buchinger.
Die SPÖ-Abgeordnete vertraut in dieser Sache ganz auf Sozialminister Buchinger, der, so wie es im Regierungsprogramm vereinbart wurde, mit allen Beteiligten ein Gesamtpaket zu Pflege und Betreuung erarbeiten wird, das auch die Finanzierung klärt.
„Wir haben uns mit der ÖVP darauf geeinigt, Pflege und Betreuung sollen legal, leistbar und qualitätsgesichert sein“, betonte Lapp am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Dazu brauche es „strukturiertes, gemeinsames Vorgehen, nicht die Schnell- und Querschüsse aus der ÖVP-Parteizentrale“, so Lapp.
Sozialminister Buchinger hat gestern bekannt gegeben, dass am 26. Februar die von ihm eingesetzte Arbeitsgruppe zur Pflege starten werde. Daran teilnehmen sollen neben dem Wirtschafts- und Gesundheitsministerium auch Vertreter der Länder. Ziel ist es, möglichst bis zum Sommer eine Gesamtlösung zu erarbeiten.
Anonymous,
19.02.2007, 11:44
„leistbar und qualitätsgesichert“ sind nur leider Gegensätze – so wie die Qualität verstehen, nämlich diplomierte Krankenschwestern mit Kollektivvertragslohn. So wird es sich nie ausgehen. Und Qualität, wie wir sie verstehen, garantiert das noch nicht. Die hängt nicht vom Ausbildungsstand ab, sondern vom Grad der Selbstbestimmung. Mit „Profis“ hab ich viel schlechtere Erfahrungen gemacht als mit Laien.
Gerhard Lichtenauer,
19.02.2007, 10:19
@ anonym: Das ist doch nicht vergleichbar, Häftlinge zu „betreuen“ ist ja ein Staatsauftrag, so wie die Insassen in Pflege- und Betreuungsanstalten und die, in Behinderteneinrichtungen und sogenannten „Wohngemeinschaften“ Aus- und Einsitzenden bzw. Rollenden. Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf zu Hause menschenwürdig zu versorgen, ist in unserem Sozialstaat jedoch (noch) Privatvergnügen.
Anonymous,
19.02.2007, 08:34
…und wieviel kostet die 24 std betreuung von elsner? gleich 2 personen gerechnet!!
Gerhard Lichtenauer,
17.02.2007, 16:43
Dieses Vorgehen kann wirklich nicht von großer Vernunft geprägt sein: Ein „Preisschild“ auf einer Verpackung anzubringen, deren Inhalt noch nicht festgelegt ist. Erstens ist es eine ausgewachsene Mogelpackung, wenn außen „24-Stunden-Pflege“ drauf steht, jedoch nur „9-Stunden-Betreuung“ drin ist, zweitens kann im Endergebnis auch nur ein gewaltiger Etikettenschwindel herauskommen, wenn von „bedarfsgerecht“ und „qualitätsgesichert“ die Rede ist, gerade dies jedoch durch das vorschnell angebrachte Preisschild verhindert wird. Hauptsache alle Hilfsorganisationen des österreichischen „Pflegemonopoles“ sind nach der zur Schau gestellten SPÖ-ÖVP Streit-Beilegung (Punktation) und nach dem Pflege- „Kick-off-Meeting“ mit Minister Bartenstein weitgehend zufrieden. Betroffenen- Vertreter und Betroffene werden (bewußt?) erst eingebunden, wenn am Inhalt der „Blackbox“ nichts mehr zu ändern ist.
meia,
13.02.2007, 16:01
Vergisst man schon wieder, Betroffene in die Arbeitsgruppe einzubeziehen? Lobbyisten versuchen soviel als möglich herauszuholen, die Betroffenen bleiben als Bittsteller zurück. Ohne zusätzliche Mittel, wird das scheitern – Die ÖVP hat die Finanzressorts – die SPÖ läuft angeblich auf.. Am Ende sollen dann die SV-Beiträge (mit einer Volksabstimmung) erhöht werden. Das Volk sagt nein – Viel Lärm um nichts – Einzig Dr. Vogt (Erhöhung der Sozialausgaben im Pflegebereich – BIP-Erhöhung von 0,9 auf 2 bis 2,5% wie in Dänemark, daß Pflegegeld drastisch zu erhöhen) und Dr. Voget (Hin und her Schieben des Problems von Bund und Ländern) haben kompetente Aussagen bei der ORF-Debatte „Offen gesagt“ getroffen. Ein Sozialminister der zwar mehr Geld will, jedoch es nicht bekommt, da Bartenstein und Molterer „nein“ sagen. Genau so wird das praktiziert. Und Schld ist der andere Koalitionspartner „Gute Nacht Österreich“ Die Rechnung folgt..