Lebenshilfe-Aktionen zu „Gehalt statt Taschengeld“ in ganz Österreich

Anlässlich des Tages der Inklusion (5. Mai) fordern Menschen mit intellektuellen Behinderungen ihr Recht auf reguläre bezahlte Arbeit ein!

Viele Cent Münzen
Norbert Krammer

Menschen mit intellektuellen Behinderungen sollen nicht länger wie Kinder behandelt werden. Sie sind erwachsene Bürgerinnen und Bürger Österreichs! Sie wollen und können ihre Rechte und Pflichten wahrnehmen.

Es soll einen Werkstattlohn als Gehalt mit sozialversicherungsrechtlichen Ansprüchen oder einen Lohn am Arbeitsmarkt geben. Es kann auch eine Grundabsicherung für alle geben, die nicht in einer Werkstatt arbeiten können.

Am 5. Mai ist der europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Die Lebenshilfe gestaltet ihn als Tag der Inklusion. Zu diesem Anlass und unter dem Motto „Gehalt statt Taschengeld“ finden im Zeitraum von 30. April bis 3. Mai Aktionen in ganz Österreich statt. Menschen mit intellektuellen Behinderungen fordern sowohl auf Landesebene als auch bei der abschließenden Aktion auf Bundesebene ihre Rechte ein.

„Wir wollen davon weg, dass wir als Kinder gesehen werden“, so Hanna Kamrat, Vize-Präsidentin und Selbstvertreterin der Lebenshilfe Österreich.

Die Lebenshilfe hat für diesen Anlass ein Dialogpapier mit politischen Forderungen zu inklusiver Arbeit formuliert, welches österreichweit von Menschen mit intellektuellen Behinderungen auf Landes- und Bundesebene überreicht wird. Ab 30. April steht das Dialogpapier auf unserer Homepage www.lebenshilfe.at/aktion-gehalt zur Verfügung.

Bundesland-Aktionen: was passiert wo?

30. April in Salzburg: Die Salzburger SelbstvertreterInnen überreichen Landesrat Heinrich Schellhorn ihre Forderungen und ersuchen ihn um Unterstützung ihres Anliegens bei der Bundesregierung.

Ende April/Anfang Mai in Wien: Geplant ist, dass eine Delegation unter der Regie von Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern der Lebenshilfe Wien, darunter auch Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, die Forderungen nach „Gehalt statt Taschengeld“ dem Fonds Soziales Wien übergibt.

2. Mai in Oberösterreich: Forderungen an den Bundeskanzler Sebastian Kurz am 6. April in Eggerding übergeben. Details finden sich hier.

Am 2. Mai übergeben Selbstvertreterin Karin Riegler und Selbstvertreter Roland Öhlinger die Forderung an Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer und bitten sie um Unterstützung ihres Anliegens beim Bund. Zur Symbolisierung ihrer Unterstützung wird ein gemeinsames Foto gemacht.

2. Mai in der Steiermark: Am 2. Mai findet von 10.00 bis ca. 11.00 Uhr am Grazer Hauptplatz eine Versammlung von Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern statt, um auf das Thema „Gehalt statt Taschengeld“ aufmerksam zu machen. Das Recht auf die Möglichkeit, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, ist bereits in der 2008 ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention verbrieft (Artikel 27). Musikalisch begleitet wird die Versammlung von Masala Brass. Geplant ist auch die Überreichung einer Petition an Landesrätin Mag.a Doris Kampus.

3. Mai in Vorarlberg: Die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter der Lebenshilfe Vorarlberg übergeben am Vormittag Forderungen an Politikerinnen und Politiker des Vorarlberger Landtages. Abends beim 3. „Fest der Inklusion“ wird es ein Interview zum Thema „Gehalt statt Taschengeld“ und Inklusion geben – mit dabei ist Landtagsvizepräsidentin Martina Rüscher. Mehr zum Fest hier.

3. Mai in Kärnten: Überreichung des Dialogpapiers von Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter der Lebenshilfe Kärnten bei Landeshauptmann Peter Kaiser geplant.

3. Mai in Niederösterreich: Lebenshilfe Niederösterreich Präsidentin Friederike Pospischil, die Selbstvertreter und Vertreterinnen und Vertreter der Angehörigen laden anlässlich des Protestages der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen zu einem Meinungsaustausch zum Thema: „Einkommen und Bedarfssicherung von Menschen mit Behinderung“ in die Werkstätte Kemmelbach, Hauptstraße 36, 3373 Kemmelbach um 10:00 Uhr ein.

15. Mai in Tirol: Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter sowie Sprecherinnen und Sprecher der Lebenshilfe Tirol gehen zur Tiroler Landesregierung. Das Dialogpapier wird Soziallandesrätin Gabi Fischer beim Termin übergeben und es wird vor Ort ein Gespräch dazu stattfinden.

3. Mai : Gemeinsame Aktion in Wien auf Bundesebene

Am 3. Mai kommen Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter aus den Bundesländern zusammen und fordern ihr Recht auf Arbeit auf Bundesebene ein.

Die Presse-Aktion findet am Josefsplatz zwischen 13:30 und 14:00 statt. Um 14:00 werden die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter bei Vertreterinnen und Vertreter des Nationalrats im Pavillon Hof (Lokal 3) empfangen. Behindertenanwalt Hansjörg Hofer wird ebenfalls anwesend sein.

Sie kommen, um selbst ihre Forderungen und individuellen Geschichten zu übermitteln. Gerne können nach den Termin Interviews mit Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter geführt werden.

Ohne Filter, ohne Bevormundung, sondern die Menschen selbst – ganz im Sinne von: „Nichts über uns ohne uns!“

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