Lebenshilfe Präsident Weber fordert rasche Umsetzung gemeindenaher Konzepte für selbstbestimmtes Wohnen
Zustimmend äußert sich der Präsident der Lebenshilfe Österreich Germain Weber zur Rücknahme der Sanierung des Salzburger Behindertenheims St. Vinzenz in Schernberg.
„Der neue Soziallandesrat Schellhorn hat hier eine richtige Entscheidung im Sinne des Rechtes behinderter Menschen auf bedarfsgerechte Unterstützung in der Nähe ihrer Familien oder Herkunftsorte getroffen! Nun geht es darum, rasch Konzepte für selbstbestimmtes Wohnen in kleinen Einheiten, die im natürlichen Sozialraum der Menschen mit Beeinträchtigungen liegen, umzusetzen“, zeigt sich Weber zufrieden mit der schnellen Reaktion der Landesregierung auf den Protest der Lebenshilfe.
Die Lebenshilfe hatte die Verwendung öffentlicher Mittel für die Wohnform Großheim, die in eklatantem im Widerspruch zur UN-Behindertenrechtskonvention und dem Recht auf selbstbestimmtes Wohnen steht, massiv kritisiert. Die Lebenshilfe Österreich tritt für den Ausbau von kleineren Wohneinheiten ein, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Personen zugeschnitten sind und was entscheidend ist, im natürlichen Sozialraum dieser Bürgerinnen und Bürger befinden. Andernfalls wird bestimmt, dass diese Menschen aus ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen werden.
„Wichtig ist es nun, die Bedarfe der einzelnen Menschen und ihrer Angehörigen zu erheben, sie in die Planungen und Entscheidungen einzubeziehen und ihnen Wahlfreiheit bei den Angeboten zu ermöglichen. Das ist zunächst keine Frage der Finanzen, sondern eines Umdenkens und einer veränderten Haltung der Entscheidungsträger“, betont Weber.
„Es geht hier darum passgenaue Unterstützungen im Sozialraum der Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen. Diese Modelle sind nachweislich ohne langfristige zusätzliche finanzielle Mittel realisierbar. Dieses sinnvolle und konventionsgemäße Investment dient ihnen, ihren Angehörigen sowie ihren Herkunftsgemeinden. Natürlich ist das ein intensiver Lernprozess, in dem alle beteiligten Einzelnen, Politiker und Institutionen stehen werden. Die Lebenshilfe ist gerne bereit, ihre Erfahrungen und Ressourcen einzubringen“, erklärt Präsident Weber abschließend.